San Francisco. . Der US-Konzern Apple stellte am Mittwochabend deutscher Zeit sein neues Multimedia-Handy vor. Das iPhone 5 soll Boden gut machen – mit größerem Bildschirm, höherer Auflösung und schnellerem Prozessor und soll Ende September bei den Händlern stehen. Zuletzt hatte Konkurrent Samsung mehr Smartphones verkauft.

Alle Hoffnungen liegen auf diesem gerade einmal 112 Gramm leichten und 7,6 Millimeter dünnen schwarzen Kästchen: US-Elektronikkonzern Apple stellte am Mittwoch in San Francisco die neuste Version seines Erfolgs-Handys iPhone vor. Das iPhone 5, wie es jetzt auch offiziell heißt, muss Boden gutmachen. Denn Konkurrent Samsung verkauft mittlerweile mehr Smartphones als Apple. Mit dem neuen iPhone schließen die Kalifornier allerdings wieder zu Samsungs Spitzenmodell, dem Galaxy S3, auf. Außerdem renoviert Apple seine beliebten Musikspieler, die iPods.

Apple macht den Bildschirm größer

Der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs liebte diese Augenblicke: Wenn er auf die Bühne kam unter frenetischem Jubel der Fans, um neue Produkte seines Konzerns vorzustellen. Apples neuer Chef Tim Cook steht ihm da in nichts nach. Auch er tritt betont lässig auf, in Jeans und schwarzem Hemd – und er hat etwas mitgebracht, worauf Technik-Begeisterte seit Monaten warten: das neue iPhone 5. Der Prozessor, die Recheneinheit des Handys, arbeitet doppelt so schnell wie im Vorgänger iPhone 4S, der Bildschirm ist ordentlich gewachsen, von 3,5 auf vier Zoll. Damit beugt auch Apple sich dem Trend zu immer größeren Handy-Displays. An Samsungs Spitzenmodell Galaxy S3 kommt das neue iPhone aber nicht heran: Dessen Bildschirmgröße misst immerhin 4,8 Zoll. Und auch die Auflösung des neuen Apple-Geräts von 1136 mal 640 Pixeln liegt knapp unter Galaxy-Niveau.

Größeres Display, mehr Auflösung: das neue iPhone 5 sieht seinem Vorgänger trotzdem sehr ähnlich. Foto: AP
Größeres Display, mehr Auflösung: das neue iPhone 5 sieht seinem Vorgänger trotzdem sehr ähnlich. Foto: AP © AP

Apple spendiert seinem neusten Spross allerdings eine technische Besonderheit, auf die Samsung-Kunden bislang verzichten müssen: LTE. Der neue Mobilfunkstandard soll das verbreitete UMTS-Verfahren langfristig ablösen. LTE (Long Term Evolution) verspricht Datenraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde – theoretisch. Bislang hapert es in Deutschland und anderswo aber noch am Netzausbau. LTE soll frühestens 2015 flächendeckend in Deutschland verfügbar sein. Bis dahin muss auch das iPhone 5 weiter mit bereits etablierten Mobilfunkstandards auskommen, die es allerdings an Bord hat.

iPhone 5 bekommt neue Schnittstelle 

Für viel Verärgerung in der Fan-Gemeinde sorgten bereits im Vorfeld Spekulationen, Apple könnte dem neuen iPhone eine veränderte Schnittstelle spendieren, mit der man das Mobiltelefon an den Computer oder aber an die Stereoanlage anschließen kann. Die neue Schnittstelle kommt, heißt „Lightning“, Apple will aber einen Adapter anbieten, damit Geräte mit alter iPhone-Schnittstelle nicht unbrauchbar werden. Über den Preis für das Helferlein schwieg sich Apple am Mittwoch allerdings aus.

Der US-Konzern ist vom Erfolg des neuen iPhones abhängig. Zwar gilt Apple als der Erfinder der Smartphones, die Konkurrenz hat aber ordentlich Boden gut gemacht. So verkaufte Samsung im zweiten Quartal dieses Jahres eineinhalb mal so viele Multimedia-Handys wie Apple. Die Kalifornier mussten hingegen ein Umsatzminus hinnehmen, konnten „nur“ 29 Millionen iPhones absetzen, 12,6 Prozent weniger als in den ersten drei Monaten des Jahres. Marktbeobachter erklären den Rückgang allerdings auch mit der Zurückhaltung der iPhone-Fans. Sie warteten lieber auf das iPhone 5. Und das soll am 28. September erscheinen.

Ach ja, neue iPods gibt es auch. Die kleine Variante, der Nano, hat jetzt beispielsweise ein Radio eingebaut. Und im großen, dem iPod Touch, werkelt der Prozessor aus dem iPhone 4S. Neu auch hier das Display: Der Bildschirm ist derselbe wie im iPhone 5. Genau wie die Schnittstelle. Auch hier wird dann der neue Lightning-Adapter fällig.

Die Präsentation des iPhone 5