Hamburg. . Anfang 2010 hatte die Frauenzeitschrift „Brigitte“ die Initiative „Ohne Models“ gestartet und nur noch Laien-Models in ihren Heften gezeigt. Nun erfolgt die Abkehr: Künftig sollen auch professionelle Mannequins wieder zu sehen sein. Dies sei von vielen Lesern und Leserinnen gewünscht, hieß es.

Nach fast drei Jahren verabschiedet sich die Frauenzeitschrift „Brigitte“ wieder von ihrem Konzept, ganz auf professionelle Models zu verzichten. Mit der Ausgabe, die ab 19. September im Handel ist, werden auch wieder Profis-Models in dem Heft zu sehen sein, wie der Verlag Gruner + Jahr am Donnerstag mitteilte.

Die „Brigitte“ hatte die Initiative „Ohne Models“ Anfang 2010 gestartet. Sämtliche Fotostrecken von der Mode über Beauty bis hin zu Fitness wurden nicht mehr mit Profis produziert. „Ohne Models“ werde aber nicht abgeschafft, hieß es weiter. Vielmehr werde es einen „Mix aus Foto-Produktionen mit professionellen Models und Laien-Models“ geben.

Mehr als 1000 Laien-Models gezeigt

„Brigitte“-Chefredakteur Andreas Leber hatte seinen Posten Anfang August abgegeben. Stephan Schäfer leitet das Heft seitdem gemeinsam mit der bisherigen Chefredakteurin Brigitte Huber. Bereits Anfang der Woche hatte eine Verlagssprecherin gesagt: „Die neue Doppelspitze stellt alles auf den Prüfstand. Darunter fällt auch die Aktion ‘Ohne Models’.“

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Im Heft 21/12 betonen die beiden Chefredakteure Huber und Schäfer, die Initiative habe „uns bei Ihnen viel Aufmerksamkeit und Anerkennung gebracht“. Bis heute seien mehr als 1000 Frauen in Mode- und Beauty-Fotoproduktionen in Szene gesetzt worden, „ob Sängerin oder Hausfrau, Polizistin oder Studentin, ob 18 oder 68 Jahre alt.“

„Die Idee ist ja gut, aber manchmal will man einfach nur die Mode sehen“

„Wir wollten der Schönheit die Natürlichkeit zurückgeben – und zeigen: Attraktivität hat viele Gesichter. Das ist uns, wie wir glauben, gut gelungen“, schrieben sie weiter. Nun sei es Zeit, mal wieder Bilanz zu ziehen. „Viele von Ihnen sagten in letzter Zeit: ‘Die Idee ist ja gut, aber manchmal will man einfach nur die Mode sehen.’ Oder: ‘Ich fühle mich manchmal von der Mode abgelenkt, wenn eine ganz normale Frau gezeigt wird. Und, ja, auch unter Druck gesetzt: Wenn die Frau von der Straße auf den Fotos in ‘Brigitte’ schon so schön aussieht, das macht einem ja Minderwertigkeitskomplexe...’“

Ab diesem Heft werde immer dann mit professionellen Models gearbeitet, „wenn wir glauben, dass es für ein Thema oder auch das Titelbild besser passt“. „Size-Zero-Figuren“ würden aber weiterhin nicht zu sehen sein.