Hamburg. Beim Versicherungskonzern Allianz droht offenbar ein Datenskandal großen Ausmaßes. Einem Medienbericht zufolge sind Bankschreiben mit Kontodaten Dritter an die Öffentlichkeit gelangt. Die Allianz räumte dem Bericht zufolge ein, dass zumindest ein Teil der Daten aus ihrem Bestand stammt.
Beim Versicherungskonzern Allianz gibt es laut "Financial Times Deutschland" eine schwere Datenpanne. Der Zeitung liegen Unterlagen aus einer Reihe von Versicherungsfällen vor, darunter Strafanzeigen, Ermittlungsakten der Polizei und Staatsanwaltschaft, Schreiben von Banken über Konten und deren Verfügungsberechtigte, wie sie am Dienstag berichtete.
Enthalten seien Klarnamen und Daten von Beteiligten und Unbeteiligten. Die Allianz habe bestätigt, dass die Unterlagen zumindest zum Teil aus ihrem Bestand kommen.
Ein Sprecher sagte dem Blatt, die Daten seien offenbar von einem Privatermittler weitergegeben worden. Das Unternehmen habe ihm 2011 gekündigt. Als Konsequenz verschärfe der Konzern die Anforderungen an externe Privatdetektive, mit denen die Allianz bei Verdacht auf Versicherungsbetrug zusammenarbeitet.
Allianz will mit weniger Detektiven zusammenarbeiten
"Wir werden strukturierte Qualitäts-Audits einführen und die Zahl der Ermittler, mit denen wir zusammenarbeiten, weiter reduzieren", sagte der Sprecher.
Es ist laut Bericht üblich, dass Versicherungen Detektive beschäftigen. Sie bekommen meist elektronisch Akten, die aus internem Material des Versicherers sowie Dokumenten der Behörden bestehen. Nach Abschluss der Ermittlungen müssen die Detektive die Unterlagen zurücksenden. Die Allianz prüfe nun die Möglichkeit, in Vereinbarungen mit Detektiven Vertragsstrafen vorzusehen, sollte ein Detektiv gegen diese Praxis verstoßen.
Die Allianz arbeitet laut "FTD" derzeit im Bereich Sachversicherung mit 13 Detekteien zusammen. Jährlich gebe es in diesem Bereich 1000 Fälle für Detektive. (afp/dapd)