Essen. Die anhaltenden Probleme beim Bau der Hamburger Elbphilharmonie haben Deutschlands größtem Baukonzern Hochtief im zweiten Quartal die Bilanz verdorben. Hochtief-Chef Stieler bezifferte am Dienstag einen erneuten Verlust von 15 Millionen Euro. Der Konzern sei insgesamt aber wieder in der Gewinnzone.
Deutschlands größter Baukonzern Hochtief ist nach einer langen Durststrecke beim Ergebnis vor Steuern wieder in die Gewinnzone zurückgehrt. Im zweiten Quartal verbuchte der Essener Konzern bei einem deutlich gestiegenen Außenumsatz von 6,4 (Vorjahr: 5,5) Milliarden Euro und Auftragseingängen von 8,65 (7,6) Milliarden Euro einen Gewinn vor Steuern von 166,1 Millionen Euro. Unter dem Strich und nach Minderheiten stand aber ein Verlust von 15 Millionen Euro - Hochtief musste Rückstellungen bilden, weil es Verzögerungen beim Bau der Hamburger Elbphilharmonie gibt.
Hochtief verfehlte mit seinen Gewinnzahlen die Erwartungen des Marktes. Analysten hatten einen Außenumsatz von 6,2 Milliarden Euro, einen Gewinn vor Steuern von 221 Millionen Euro und einen Gewinn nach Minderheiten von 73,1 Millionen Euro erwartet.
Pannen verhageln Bilanz
Zwei Großprojekte der einstigen Ertragsperle Leighton in Australien, bei denen es zu Pannen und Verzögerungen kam, hatten Hochtief im vergangenen Jahr und im ersten Quartal die Bilanz verhagelt.
An seiner bereits wegen der Probleme bei Leighton gesenkten Gewinnprognose für das Gesamtjahr hielt Konzernchef Frank Stieler fest. Der Hochtief-Vorstand rechnet weiter mit einem Vorsteuerergebnis des Konzerns von leicht unter 550 Millionen Euro, der Konzerngewinn wird bei "knapp unter 180 Millionen Euro" erwartet. Angesichts der bilanziellen Vorsorge, die Hochtief in Europa bilden musste, werde es aber "deutlich anspruchsvoller", diese Ziele zu erreichen. (rtr)