Essen. . Nachdem Facebook eigenmächtig allen Nutzern eine neue E-Mail-Adresse als Hauptkontakt zugewiesen hat, gibt es nun Beschwerden über Auswirkungen auf private Adressbücher. Wer zugestimmt hat, dass die Facebook-App sich mit dem Smartphone synchronisiert, dem wurden offenbar Kontakte überschrieben.

Facebook steht wegen seiner Geschäftspraktiken erneut in der Kritik: Nachdem vergangene Woche bekannt geworden ist, dass das soziale Netzwerk allen Account-Inhabern die Mail-Adresse „nutzername­@facebook.com“ als Hauptkontakt zugewiesen hat, klagen Benutzer, dass von der Umstellung auch ihre privaten Adressbücher betroffen sind. Unbemerkt wurden gespeicherte E-Mail-Adressen durch die Facebook-Adresse überschrieben.

Datenschützer besorgt

Betroffen sind diejenigen, die bei der Installation der Facebook-App einverstanden gewesen sind, das Adressbuch mit der Plattform abzugleichen. So wurden nach der Zwangszuweisung des Facebook-Kontakts auch die verknüpften Adressbücher verändert. Rupert Mattgey von „Chip Online“ geht davon aus, dass die weitreichende Umstellung Absicht gewesen ist, damit der eigene E-Mail-Dienst mehr genutzt wird. Genau darin sieht der Datenschützer Thilo Weichert ein großes Risiko: „Die E-Mail-Kommunikation steht damit unter der Kontrolle von Facebook.“ Er befürchtet, dass die Inhalte von E-Mails analysiert und für Werbezwecke genutzt werden könnten.