Bochum. . Bei seinem Konzert in Bochum widmete Herbert Grönemeyer den Titel „Bochum“ den Opel-Beschäftigten. Auch zur Belegschaftsversammlung im von der Schließung bedrohten Werk hatte er ein Grußwort geschickt. Jetzt bedankte sich der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel dafür bei dem Sänger mit einem langen offenen Brief.

MIt einem langen Brief bedankte sich jetzt der Opel-Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel bei Herbert Grönemeyer für seinen Einsatz für das Bochumer Werk. Grönemeyer hatte am Tag der Belegschaftsversammlung in der vergangenen Woche ein Grußwort geschickt und war auch bei seinem Konzert am darauffolgenden Abend auf die Zukunft von Opel und die Nöte der MItarbeiter eingegangen.„Viele Beschäftigte von Opel waren bei Deinem Konzert im Ruhrstadion und waren begeistert und stolz, als die Bochum-Hymne während des Konzerts der Opelbelegschaft gewidmet wurde“, schreibt Rainer Einenkel dem Sänger, der in Bochum aufwuchs.

„Schließung wäre absolut unsinnig“

Wieder einmal schwebe das Damoklesschwert einer Schließung über dem Bochumer Werk, fährt er fort. Seit vielen Jahren begleite diese Drohung die Menschen im Betrieb, ihre Familien und in der Region. „Mehr als 45.000 Menschen sind derzeit vom Bochumer Opel-Werk abhängig. Eine Schließung von Opel-Bochum wäre absolut unsinnig.“

Zudem ständen die Opelanerinnen und Opelaner in Bochum und im ganzen Ruhrgebiet zur Marke Opel. Sie hingen mit dem Herzen und ihrer wirtschaftlichen Existenz an diesem Werk. „Die Beschäftigten bei Opel haben bereits bis über die äußerste Schmerzgrenze hinaus Belastungen in Kauf genommen. Aber wir sind es jetzt leid, weiterhin die Zeche für die Fehler des Managements zu bezahlen.“

„Ein starkes Stück Solidarität“

„Bisher konnten wir alle Schließungspläne verhindern“, erklärt Einenkel in seinem Brief an Grönemeyer. Auch diesmal werde man das Aus für das Bochumer Werk nicht zulassen. In Bochum läge die Seele von Opel mit 50 Jahre Autobauer-Tradition. „Opel ist Bochum und Bochum ist Opel. Opel ohne das Bochumer Werk ist nicht vorstellbar.“

Die Menschen im Revier lebten Solidarität, ergänzt Einenkel. Grönemeyers Solidaritätserklärung und sein Auftritt seien „ein starkes Stück Solidarität“, die ihm Mut mache für die anstehenden schwierigen Auseinandersetzungen.