Bonn. Die Staatsanwaltschaft dehnt die Ermittlungen gegen das Pleite-Unternehmen Teldafax aus. So hat es mehrere Durchsuchungen beim ehemaligen Vorstandschef, Gesellschafter und Aufsichtsrat Michael Josten gegeben. Der hatte bereits zweieinhalb Jahre wegen Betrugs im Gefängnis gesessen.

Die Staatsanwaltschaft Bonn hat ihre Ermittlungen beim untergegangenen
Billigstromanbieter Teldafax
ausgedehnt und mehrere Durchsuchungen beim
ehemaligen Vorstandschef, Gesellschafter und Aufsichtsrat Michael Josten
angeordnet. Wie Oberstaatsanwaltschaft Friedrich Apostel dem "Handelsblatt"
sagte, führt seine Behörde Josten nun als Beschuldigten. Da
Josten sich derzeit in der Schweiz aufhält, hatte die Staatsanwaltschaft
Amtshilfe der Schweizer Kollegen beantragt. Zu Details der Vorwürfe gegen Josten
wollte sich Apostel nicht äußern.

Josten hatte erst Mitte 2010 seine zweieinhalbjährige Haftstrafe
wegen Betrugs in 176 Fällen bei Geschäften mit Immobilienfonds der Secur-Finanz
AG angetreten. Josten war bereits im März 2007 verurteilt worden, entzog sich
aber seiner Verhaftung, indem er seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegte. Noch
aus dem Gefängnis heraus hielt Josten als Freigänger die Fäden bei Teldafax in
der Hand. Trotzdem bescheinigte ihm das Oberlandesgericht Karlsruhe eine
"günstige Sozialprognose". Er kam Ende 2011 vorzeitig frei. (dapd)