Essen. Die jüngsten Ausschreitungen bei Fußballspielen haben auch bei der Bahn Reaktionen ausgelöst: Der Konzern fordert angesichts von Millionenschäden, dass sich Vereine künftig beteiligen, wenn Fahrzeuge beschädigt werden. Zu Auswärtsspielen soll es Charterzüge geben. Zudem ist für Herbst ein Fußball-Fan-Gipfel geplant.
Nach den jüngsten Ausschreitungen will die Bahn bei einem Fußball-Fangipfel im September nach Wegen suchen, um Vandalismus und Gewalt in den Griff zu kriegen. Jedes Jahr richteten Randale-Fans in Zügen und Bahnanlagen Schäden im einstelligen Millionenbereich an, beklagte der für Sicherheit zuständige Konzernvorstand Gerd Becht gestern in Berlin. Dazu kämen Verspätungen und verärgerte Kunden. „Wir können“, so Becht weiter, „nicht zulassen, dass unsere Bahnhöfe zu Schlachtfeldern werden.“
Er will die Vereine künftig besser bei der Transportplanung einbinden – und nach niederländischem Vorbild Einigung erzielen, dass diese sich an der Beseitigung der Schäden finanziell beteiligen. Das Gewaltphänomen sei zwar nur bei zwei Prozent der Fans zu beobachten. „Wir haben problematische Gruppen jedoch bis hinunter in die fünfte Liga“, betonte Becht.
Radaubrüder ausgemacht
Als übelste Radaubrüder seien rein statistisch Fans von Eintracht Frankfurt, des St.Pauli sowie aus Dresden, Rostock und Köln ausgemacht worden. Weil insbesondere an Umsteigebahnhöfen wie Dortmund viel Schaden angerichtet werde, sollten in der nächsten Saison reisende Fans möglichst per „Charterzug“ auf direktem Weg zu den Stadien gebracht werden.