Essen. Smartphone-Nutzer und Vieltelefonierer dürfen sich freuen. Die Preise für so genannte All-Net-Flatrates sind auf ein neues Rekordtief gefallen. Die Tarifpakete für Dauergespräche in alle deutschen Netze und Internet-Surfen zum Festpreis starten schon bei knapp unter 20 Euro im Monat. Bei den großen Anbietern wie der Telekom und Vodafone kosten solche Pakete hingegen immer noch 60 bis 80 Euro monatlich.

Die jüngste Preisrunde hat der Anbieter E-Plus mit seiner Discount-Marke Yourfone eingeläutet. Für 19,90 Euro im Monat können Kunden dort ohne Limit ins deutsche Festnetz und in alle heimischen Mobilfunknetze telefonieren. Hinzu kommt eine Datenflat, die ab 500 MB im Monat auf eine langsamere Geschwindigkeit gedrosselt wird. E-Plus will mit der Preisoffensive vom Boom der beliebten Smartphones profitieren. Jedes zweite verkaufte Handy in Deutschland ist mittlerweile ein solcher Kleincomputer, so der Branchenverband Bitkom.

Der Mobilfunker Drillisch hat die Preise ebenfalls deutlich gesenkt. Drillisch agiert mit Billig-Marken wie Simply, Smartmobil und DeutschlandSIM am Markt. Nach Meinung des Vergleichsportals Veri­vox schneidet das Angebot von DeutschlandSIM im Vergleich zu Yourfone „sehr gut“ ab. Auch bei DeutschlandSIM zahlen die Kunden eine Grundgebühr von 19,90 im Monat. Als Dreingabe zur Sprach- und Datenpauschale gibt es jedoch noch 100 Frei-SMS in alle Netze zusätzlich. Nutzer können zwischen dem O2-Netz und dem D-Netz wählen. Kunden sollten sich erkundigen, welches Netz bei ihnen vor Ort oder an häufigen Einsatzorten am besten ist. Hilfreich sind dabei Erfahrungen von Freunden oder Bekannten, rät das Vergleichsportal s.de.

Die günstigsten „All-Net-Flatrates“ bieten nach einer Aufstellung von Verivox für diese Zeitung neben Yourfone und DeutschlandSIM derzeit Simyo, Smartmobil, Maxxim sowie Simply und Phonex. Die Tarife liegen zwischen 20 und 25 Euro im Monat. Das Datenvolumen wird bei den Discountern in der Regel ab 500 MB pro Monat gedrosselt, die Grenze kann aber gegen Aufpreis meist aufgestockt werden.

Verbraucherschützer warnen unterdessen vor zunehmenden Risiken bei der Nutzung von Smartphones. Insbesondere bei vermeintlich kostenlosen Apps (kleine Zusatzprogramme) müssten Verbraucher aufpassen, warnt die NRW-Verbraucherzentrale. „Bei der Werbefinanzierung hat sich eine besondere Abzockmasche herauskristallisiert“, haben sie beobachtet. „Zum Teil lauern hinter den Einblendungen Abo-Fallen, die mit Antippen des Werbebanners sofort zuschnappen.“ Ihr Rat: Niemals solche Werbebanner antippen. Tappt man dennoch versehentlich in die Abo-Falle, ist ein Widerspruch beim Mobilfunkprovider und dem werbenden Unternehmen angezeigt. Vorsicht bleibt deshalb oberstes Gebot – und vielleicht auch der Verzicht auf die ein oder andere App, die nicht unbedingt erforderlich ist.