Berlin. . Verbraucherschützer schlagen Alarm: Banken haben bei der Kreditberatung offenbar immer noch nicht dazugelernt. In einem Test haben zehn von zwölf Berater komplett versagt. „Mangelhaft“ lautet das vernichtende Urteil der Tester. Nur Direktbanken machen es ein bisschen besser.

Bankkunden müssen sich einem Test von Verbraucherschützern zufolge vor Kreditberatern in acht nehmen. „Filialbanken behindern Kunden beim Kreditvergleich und schädigen sie mit falschen Schufa-Einträgen“, lautet das Fazit einer Untersuchung der Zeitschrift „Finanztest“. Zehn von zwölf getesteten Filialbanken hätten für ihre Beratung lediglich die Note „mangelhaft“ bekommen, die beiden anderen „ausreichend“. Direktbanken machten es besser.

Die Experten der Stiftung Warentest schickten nach eigenen Angaben Testpersonen zu 17 Filial- und Direktbanken, die 85 Kreditangebote in Höhe von 4.000 Euro einholten. Alle Testpersonen hätten eine ausreichend hohe Bonität gehabt. „Das Ergebnis ist niederschmetternd“, erklärten die Verbraucherschützer.

Bankberater beschädigen die Kreditwürdigkeit der Kunden durch falsche Schufa-Anfragen

Den Kreditangeboten der Filialbanken fehlten demnach oft die gesetzlich vorgeschriebenen Informationen, die dem Kunden einen Angebotsvergleich ermöglichen. Außerdem hätten einige Bankberater die gute Kreditwürdigkeit der Kunden durch falsche Anfragen bei der Auskunftei Schufa beschädigt. Wählen die Bankmitarbeiter ein falsches Anfragemerkmal, wirkt sich das negativ auf die Bonität des Kunden aus. Als Folge davon wird es für ihn entweder deutlich teurer, Geld zu leihen, oder er erhält gar kein Kreditangebot mehr.

Einige Banken im Test hätten auf den Abschluss einer Restschuldversicherung beharrt, die bei der geringen Kreditsumme verzichtbar sei. In einem Beispiel habe sich wegen der Versicherung der Zins von 9,99 Prozent auf 19,33 Prozent erhöht. (dapd)