Essen. Smartphones müssen nicht empfindlich sein. Immer mehr Hersteller bieten Geräte an, die Wasser und Staub widerstehen. Wir haben vier aktuelle Handys getestet – und eine günstige Alternative mit Tasten.

Wie robust sind Smartphones? Welches Modell hält einen Sommerregen oder einen Sturz in den Sandkasten aus? Vier Geräte mit berührungsempfindlichen Bildschirmen im Test - und ein Modell mit Tasten.

Sandkasten-Kandidat: Samsung Galaxy Xcover

Natürlich hat auch Weltmarktführer Samsung eine Mischung aus Smartphone und Outdoor-Handy im Programm. Galaxy Xcover heißt es und lässt schon beim Auspacken erahnen, wo es sich am wohlsten fühlt: draußen. Fest verschraubt die Rückseite, gehärtet das Display und zusätzlich zum Touch-Screen drei physikalische Knöpfe, die sich zur Not auch mit Handschuhen bedienen lassen. Zudem ist es laut Hersteller wasserdicht bis ein Meter Tiefe, stoßfest und resistent gegen Schmutz. Kurze Duschen und ein Ausflug in den Sandkasten können ihm jedenfalls nichts anhaben.

Das Innere des Xcover ist dagegen eher Durchschnitt. Dort werkelt nur ein 800-Megahertz-Prozessor. Schärfere Displays hat man auch schon gesehen. Die Reaktionszeit des Gerätes ist bei einfachen Anwendungen dennoch gut. Die Musikwiedergabe überrascht durch ihre Qualität, vernünftige Fotos mit seiner 3,2 Megapixel-Kamera kann das Gerät allerdings nur im Freien und bei Sonnenschein machen. Und spätestens alle zwei Tage muss das Samsung zum Laden an die Steckdose. Zu lange darf die Trekking-Tour also nicht dauern.

Kein Dauerläufer: Panasonic Eluga 

Lang, flach und extrem leicht: Das Eluga, mit dem sich Panasonic auf dem europäischen Smartphone-Markt zurückmeldet, sieht nicht aus wie ein Outdoor-Handy. Viel zu elegant, das Teil. Eher etwas für die stilbewusste Mittdreißigerin auf Wochenendwanderung als für den Polier auf dem Bau. Denn wasserdicht und staubgeschützt ist das Eluga laut Hersteller. Ein Sommerregen ist also keine Entschuldigung, nicht ans Telefon zu gehen.

Das Display ist mit 4,3 Zoll groß, der Speicher mit nur acht Gigabyte viel zu klein und auch nicht aufrüstbar. Angetrieben wird das Eluga von einem Ein-Gigahertz-Doppelkern-Prozessor. Trotzdem ist die Navigation manchmal ruckelig. Was aber wohl an der Panasonic eigenen Benutzeroberfläche liegt, die nicht perfekt auf Android abgestimmt ist. Die Kamera hat acht Megapixel, keinen Blitz und macht deshalb nur bei viel Licht gute Fotos. Das Eluga ist kein Dauerläufer: Zwei Tage hält es aber ohne Laden durch.

Für Sportler: Sony Ericsson Xperia Active 

Test bestanden: Das Xperia Active meisterte den Sturz aus zwei Metern Höhe ohne Blessuren. Dank der zwar nicht ganz kratzfesten, aber dennoch stabilen Kunststoffhülle, die sich auch noch wechseln lässt. Gleich zwei liegen dem Handy bei – in schwarz und in weiß.

Ansonsten überzeugt das Gerät durch kompakte Abmessungen. Das gerade einmal 9,5 mal 5,5 Zentimeter kleine Gerät passt in jede Hosentasche und hat sogar noch eine Schlaufe am Gehäuse, damit man es umhängen kann. Für 220 Euro gibt’s ein vollwertiges Android-Smartphone, das mit einer aufgeräumten Benutzeroberfläche punktet. Spritzwasser kann das Sony übrigens auch ab, ein kurzes Bad in der Pfütze überstand es ohne Schaden. Allerdings sollte man das Gerät danach gründlich trocknen. Wasserdicht ist es nämlich nicht. Für Sportler: die Armbinde, in die sich das Xperia Active stecken lässt.

Fall-Meister: Motorola Defy+ 

Schwarz, kompakt, stabil: So präsentiert sich das Motorola Defy+. Fünf-Megapixel-Kamera und 9,3-Zentimeter-Bildschirm (knapp größer als beim iPhone von Apple) können es locker mit der Konkurrenz aufnehmen: Die eine schießt ordentliche Fotos, auch unter ungünstigen Lichtbedingungen. Der andere macht nur bei starker Sonneneinstrahlung schlapp. Auch wenn der Kunststoff-Rücken billig anmutet: Er ist leicht zu lösen und widerstandsfähig. Der Rest des Gehäuses macht ebenfalls einen soliden Eindruck. Den Fall-Test meistert das Motorola-Gerät mühelos, wasserdicht ist das Defy+ nicht. Spritzwasser verträgt es aber.

Hakelig sind die Abdeckungen für USB- und Kopfhörer-Anschluss. Das Wechseln der SD-Karte zum Erweitern des internen Speichers ist zu fummelig. Die Bedienung geht Android-typisch leicht von der Hand. Der Bildschirm ist aber nicht ganz so kratzfest wie Motorola verspricht. Gut, dass der Hersteller eine Tasche mitliefert.

Alternative mit Tasten: Samsung B2100 

Berührungsempfindliche Bildschirme sind Ihnen ein Graus? 200 Euro sind zu viel für ein Handy? Internet für unterwegs ist Ihnen weniger wichtig? Dann könnte das B2100 von Samsung eine Alternative sein. Das Handy kostet vergleichsweise günstige 60 Euro und kann 30 Minuten lang in einem Meter Wassertiefe aushalten, bevor das Nass den Schaltkreisen zu schaffen macht. Das Gerät überzeugt mit guter Sprachqualität, das UKW-Radio kennt RDS, Kopfhörer für den MP3-Player werden mitgeliefert. Die 1,3-Megapixel-Kamera macht nur mäßige Bilder. Dafür an Bord: LED-Taschenlampe und der Verbindungsstandard Bluetooth.

Jogger, Radler oder Wassersportler bekommen mit dem B2100 ein nach der IP57-Norm staubgeschütztes und zeitweilig wasserdichtes Handy. Per Micro-SD-Karte lässt sich der Speicher auf bis zu acht Gigabyte ausbauen. Den Falltest überstand das B2100 dank Gummi-Hülle anstandslos, Temperaturen von minus 20 bis plus 60 Grad Celsius soll es auch abkönnen. Das Beste aber ist der Akku: Selbst bei häufiger Nutzung muss das Handy erst nach acht bis zehn Tagen aufgetankt werden.