Essen. Der Energiekonzern Eon sucht sein Heil im Ausland und plant eine weitere Expansion außerhalb von Europa. Nach dem Einstieg im Brasilien plant der Konzern nun eine Zusammenarbeit mit Indien und der Türkei. Der Konzern insgesamt setzt aber seinen Sparkurs fort. Dazu gehört der Abbau von 6000 Jobs in Deutschland.

Nach seinem Einstieg in den brasilianischen Markt will
Deutschlands größter Energieversorger Eon in weiteren Schwellenländern Fuß
fassen. Auch in der Türkei und in Indien befinde sich der Konzern derzeit "in
konkreten, vielversprechenden Gesprächen über Möglichkeiten der Zusammenarbeit",
sagte Konzernchef Johannes Teyssen am Donnerstag auf der Hauptversammlung des
Energiekonzerns in Essen laut vorab verbreitetem Redemanuskript. "E.on sieht seine Gewinnchance woanders. Nicht in Europa, sondern dort wo die Wirtschaft schneller wächst," prognostizierte Branchenexperte Sven Diermeier von der Firma Independent Research in Frankfurt bereits im Herbst 2011.

Eon ist im "schwierigsten Jahr"

Teyssen betonte vor den Aktionären, Eon sei im wirtschaftlich
schwierigen Fahrwasser zuletzt sehr gut vorangekommen. "Die stärksten
Belastungen liegen hinter uns." Er sei deshalb zuversichtlich, dass der Konzern
schon in diesem Jahr wieder einen Ergebnisanstieg sehen werde. Eon hatte 2011
mit einem Verlust von 2,2 Milliarden Euro nach dem Atomausstieg erstmals in der
zwölfjährigen Firmengeschichte rote Zahlen präsentieren müssen. Eon-Chef Johannes Teyssen sprach in den vergangenen Monaten vom „schwierigsten Jahr in der Eon-Geschichte“.

Der Energiekonzern Eon will bis 2016 rund 6000 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen. Dabei sollen betriebsbedingte Kündigungen "weitgehend" vermieden werden. Eon will den Mitarbeitern das Ausscheiden mit Prämien "versüßen". (mit dapd/rtr)