Bochum. . Der bisherige Personalchef führt nun den Aral-Mutterkonzern: Michael Schmidt möchte sich nicht nur um die Benzinpreise kümmern, sondern auch um Themen wie den Fachkräftemangel.

Es ist ein Führungswechsel in turbulenten Zeiten: Seit dem 1. Mai ist Michael Schmidt (52) neuer Europa-Chef des britischen Ölmultis BP. Damit steht er an der Spitze der deutschen Hauptverwaltung in Bochum, wo BP etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Hinter BP verbirgt sich auch der deutsche Tankstellenmarktführer Aral. In Gelsenkirchen arbeiten rund 2000 Beschäftigte in einer Raffinerie, an der BP beteiligt ist.

Schmidt war bislang als Personalchef tätig. Der Manager arbeitet seit 1998 für BP. Er hat Betriebswirtschaft in Münster studiert, wo er auch heute wohnt. Neben klassischen Themen der Benzinbranche, die derzeit stark in der Kritik steht, will sich Schmidt verstärkt mit Themen wie dem demografischen Wandel beschäftigen. „Bereits heute fehlen uns Fachkräfte und Experten“, sagte Schmidt der WAZ-Gruppe. „Daher müssen wir verstärkt junge Talente fördern und in Bildung investieren.“ Schmidt löst Uwe Franke (63) ab, der nach 33 Jahren im Konzern in den Ruhestand geht.

BP spürt weiterhin die Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Der Konzern musste Ölfelder verkaufen, um die Kosten für Schäden zu decken. Nach wie vor fährt BP Milliardengewinne ein, sie fallen aber niedriger aus als früher. Im ersten Quartal verzeichnete BP einen Gewinnrückgang um 18 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro). Im Vergleichszeitraum vor einem Jahr waren es 7,3 Milliarden Dollar.