Brüssel. . Neue Hiobsbotschaft für die Europäer: Die Kreditwürdigkeit des Euro-Sorgenlandes Spanien bewerten Bonitätswächter nun schlechter als bisher. Standard & Poor’s stufte Spanien herunter von der Note A auf BBB+. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht eine Verschärfung der Situation.

Neue Hiobsbotschaft für die Europäer: Die Kreditwürdigkeit des Euro-Sorgenlandes Spanien bewerten Bonitätswächter nun schlechter als bisher. Standard & Poor’s stufte Spanien herunter.

Die EU-Kommission und die Bundesregierung lobten die spanische Regierung am Donnerstag demonstrativ für ihren Spar- und Wirtschaftsreform-Kurs. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) warnte jedoch: „Die Entscheidung macht eine ohnedies kritische Situation in Spanien noch etwas kritischer.“

Standard & Poor’s – eine der drei weltweit führenden Rating-Agenturen – nannte mehrere Gründe für die abgesenkte Bonitätsbewertung. Die Haushaltslage des verschuldeten Spanien habe sich verschlechtert. Die viertgrößte Volkswirtschaft des Euro-Währungsraums hat Probleme, ihr Haushaltsloch in den kommenden Jahren wie geplant zu verkleinern. Zudem sei es wahrscheinlicher geworden, dass die spanische Regierung der gebeutelten Bankenbranche erneut helfen müsse, schreiben die Rating-Experten.

Besserung erst 2014

Spaniens Banken leiden unter den Folgen der geplatzten Immobilienblase – sie hatten viele Kredite gewährt, damit Menschen eine Wohnung oder ein Haus kaufen konnten. Nun haben viele Probleme, diese Kredite abzustottern. Denn die Wirtschaft schwächelt. Die Folge: Spanien hat mit fast 25 Prozent die höchste Arbeitslosenquote im Euro-Währungsraum. Besonders betroffen sind Jugendliche, die zurzeit kaum noch eine Arbeit in Spanien finden. Die Regierung erwartet, dass sich die Wirtschaftslage erst 2014 bessert.

Die Rating-Abstufung hat Folgen für Spanien. Generell gilt: Je schlechter die Kreditwürdigkeit ist, desto teurer wird es wegen steigender Zinsen für einen Staat, sich Geld an den internationalen Finanzmärkten zu leihen.

Standard & Poor’s senkte das Rating für Spanien von „A“ auf „BBB+“. Damit erachten die Analysten die Fähigkeit Spaniens nur noch als „angemessen“ an, finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen. Zugleich halten sie Spanien für anfälliger als bisher, falls sich die Wirtschaftslage verschlechtert.