Mülheim/Ruhr. . Im Streit um Bio-Plastiktüten reagieren jetzt auch die Discounterketten Aldi Nord und Aldi Süd auf Kritik der Deutschen Umwelthilfe. Aldi folgt damit der Supermarktkette Rewe und zieht die umstrittenen Tüten ebenfalls vom Markt.
Auch Aldi hat nach scharfer Kritik von Umweltschützern den Verkauf der umstrittenen Tragetaschen aus Bioplastik gestoppt. Deutschlands größter Discounter teilte am Freitag mit, mit diesem Schritt wolle er eine Irritation der Kunden vermeiden. Das Unternehmen folgt damit dem Vorbild der Supermarktkette Rewe.
"Aldi Süd und Aldi Nord werden nun gemeinsam mit unabhängigen Experten und dem Hersteller der Tüte die Kompostierbarkeit sowie die gesamtökologischen Vorteile der Tragetasche erneut untersuchen", kündigte der Discounter an. Das Unternehmen behalte sich vor, die Tüten wieder ins Sortiment aufzunehmen, wenn sich bei der Überprüfung deren Vorteilhaftigkeit bestätige.
Deutsche Umwelthilfe kritisiert Wirrwarr bei Kompostier-Vorgaben
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte Rewe und Aldi vorgeworfen die Kunden mit den angeblich umweltfreundlichen Tüten in die Irre zu führen. Hauptstreitpunkt ist die Kompostierbarkeit der Tüten.
Die Umwelthilfe erklärte, zwar seien die Plastiktüten von Aldi und Rewe laut DIN-Norm EN 13432 biologisch abbaubar. Allerdings kritisierte sie die Vorgaben der Norm als realitätsfremd. Plastiktüten müssen demnach erst nach zwölf Wochen unter bestimmten Voraussetzungen zu 90 Prozent zersetzt sein. Deutsche Kompostierungsanlagen arbeiteten aber in der Regel mit deutlich kürzeren Verweilzeiten zwischen ein und acht Wochen, betonten die Umweltschützer. (dapd)