Nowo-Ogarjowo. . Kalter Krieg war mal: Auf der Suche nach Öl-Vorkommen haben sich der US-Ölkonzern Exxon und der russische Öl-Riese Rosneft jetzt zusammengeschlossen. Am Montag verabschiedeten beide Öl-Riesen eine Allianz und gegenseitige Beteiligungen.

Die Öl-Riesen Exxon und Rosneft haben eine weitreichende strategische Allianz geschlossen, die dem US-Konzern deutlich größere Reserven und dem russischen Partner Zugang zu Fachwissen und nordamerikanischen Vorkommen ermöglicht. Exxon-Chef Rex Tillerson sprach am Montag bei der Unterzeichnung des Abkommens mit dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin in Nowo-Ogarjowo von einem historischen Tag.

Exxon hatte bereits im August mit Rosneft ein vorläufiges Abkommen geschlossen, das die gemeinsame Suche nach Öl in der arktischen Karasee vorsieht. Dort werden 36 Milliarden Barrel Öl vermutet und damit mehr als die gesamten Reserven von Exxon, die sich Ende 2011 auf 24,9 Milliarden Barrel Öl und Erdgas-Äquivalent beliefen. Rosneft enthält nun einen Anteil von 30 Prozent an Projekten in Texas, in der kanadischen Provinz Alberta und im Golf von Mexiko. Mit dem dort gewonnenen Know-how soll eine Machbarkeitsstudie für die Erschließung von Feldern in West-Sibirien vorangetrieben werden. Dort werden 1,7 Milliarden Tonnen Öl vermutet.

Russland ist der weltgrößte Ölproduzent. Angesichts der zurückgehenden Fördermengen in Sibirien muss das Land aber seine Ressourcen im Meer anzapfen, um sein langfristiges Ziel einer Produktion von mehr als zehn Millionen Barrel pro Tag zu erreichen. (rtr)