Düsseldorf. . Die Altlasten der WestLB zu entsorgen, ist ein kostspieliges Vorhaben. Die zuständige „Bad Bank“ verbuchte zuletzt einen Verlust in Höhe von 878 Millionen Euro. Das Ziel ist die Abwicklung. Doch das dürfte dauern. Die Planungen laufen bis zum Jahr 2027.

Das Erbe der nordrhein-westfälischen Landesbank WestLB erweist sich als außerordentlich problematisch. Die Erste Abwicklungsanstalt (EAA), die zur Entsorgung der Altlasten der WestLB gegründet wurde, verbuchte in ihrer Bilanz für das vergangene Jahr einen Verlust von 878 Millionen Euro. Als wichtigsten Grund für die tiefroten Zahlen nannte die sogenannte „Bad Bank“ die drohenden Belastungen durch griechische Staatsanleihen in den eigenen Büchern.

Damit wird die Luft für die Abwickler der WestLB dünner. Mit drei Milliarden Euro Eigenkapital als Risikopuffer war die „Bad Bank“ im Jahr 2010 gestartet, nun sind davon nur noch 600 Millionen Euro übrig. Letztlich könnten den Steuerzahlern neue Belastungen drohen, denn das Land NRW ist mit mehr als 48 Prozent an der EAA beteiligt – neben den NRW-Sparkassen mit ihren rund 50 Prozent. Ziel sei es allerdings nach wie vor, das Portfolio „verlustfrei abzuwickeln“, betonte Bankvorstand Matthias Wargers.

Um das Überleben der Landesbank in der Finanzkrise zu sichern, hatte die EAA im Frühjahr 2010 Problem-Papiere der WestLB im Volumen von 77 Milliarden Euro übernommen – darunter beispielsweise extrem risikoreiche US-Immobilienkredite. Zuletzt standen noch rund 51 Milliarden Euro in der Bilanz.

Projekt bis ins Jahr 2027

In den nächsten Jahren soll sich die EAA selbst abwickeln. Bis es soweit ist, dürfte allerdings noch viel Zeit vergehen. „Die Planungsperiode läuft bis 2027“, sagte Wargers.

Bereits bis Ende Juni soll die EAA weitere Kredite und Beteiligungen der WestLB im Volumen von dann rund 100 Milliarden Euro übernehmen. Hierbei handelt es sich um die bis dahin unverkäuflichen Reste der Landesbank.

Auch für die Organisation der Bank-Abwicklung fallen übrigens erhebliche Kosten an. Die EAA bezifferte den jährlichen Verwaltungsaufwand mit mehr als 127 Millionen Euro. Einen Großteil davon kassieren Dienstleistungsfirmen, die das Portfolio verwalten. Die „Bad Bank“ selbst beschäftigt etwa 70 Mitarbeiter. Die Kosten für das Personal lagen zuletzt bei acht Millionen Euro pro Jahr. In naher Zukunft will die EAA gut 100 Mitarbeiter beschäftigten.