Düsseldorf. . Bayer-Chef Marijn Dekkers warnt vor Technologie-Feindlichkeit in Deutschland. Die Diskussion um das Kraftwerk Datteln sei beispielhaft für den Verlust von Akzeptanz. Verwundert zeigt sich Dekkers über „aufgeklärte Wohlstandsbürger“
Bayer-Chef Marijn Dekkers mischt sich in die Debatte um den Bau des umstrittenen Eon-Steinkohlekraftwerks in Datteln ein. „Die Diskussion um das Kraftwerk Datteln ist beispielhaft für den Verlust von Akzeptanz — und damit von Planungssicherheit. Die ist aber für Unternehmen nicht einfach nur wichtig, sondern unerlässlich“, sagte Dekkers vor Journalisten der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf.
Wenn bei der öffentlichen Diskussion über solche Projekte vor der Genehmigung ein „Nein“ herauskomme, sei das in Ordnung, sagte Dekkers. „Aber ein Ja sollte dann auch ein Ja bleiben – und nicht in ein Nein verwandelt werden, wenn bereits erhebliche Summen investiert wurden.“
Dekkers verwies auch auf Stuttgart 21, den Flughafenausbau in Frankfurt und die geplante Kohlenmonoxid-Pipeline, mit der Bayer die Werke Uerdingen und Dormagen verbinden will. Die Industrie mache die Erfahrung, dass „aufgeklärte Wohlstandsbürger beschlossene Projekte infrage stellen – und stoppen“, kritisierte Dekkers.