Düsseldorf. . Der Konsumgüterhersteller Henkel (Persil, Pritt) erreichte bei Umsatz und Gewinn neue Bestmarken. Auch im Jahr 2012 will das Düsseldorfer Unternehmen weiter wachsen. In China will der Konzern die weltgrößte Klebstofffabrik errichten.

Der Konsumgüterhersteller Henkel ist auf Rekordkurs: Im Vorjahr erreichte der Produzent von Waschmitteln, Kosmetikartikeln und Klebstoffen neue Bestmarken bei Umsatz und Ertrag, wie das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte.

„2011 war für Henkel ein Meilenstein“, sagte Vorstandschef Kaspar Rorstedt bei Vorlage der Bilanz mit Blick auf die fast 140-jährige Firmengeschichte. Für 2012 versprach er erneut glänzende Aussichten und ein neues Rekordjahr, räumte aber zugleich ein: „Das wirtschaftliche Umfeld bleibt eine Herausforderung.“

Gestiegene Rohstoffkosten

Die Einflüsse der unrund laufenden Weltwirtschaft sowie gestiegene Rohstoffkosten konnte Henkel 2011 durch moderate Preissteigerungen seiner Produkte auffangen. Dank einer zugleich starken Nachfrage konnte der Konzern in allen Sparten punkten und Zuwächse einfahren.

Gut in Fahrt zeigte sich Henkel vor allem in den Wachstumsmärkten Osteuropa, Afrika/Nahost, Lateinamerika sowie der Region Asien/Pazifik. Hier fährt der Konzern inzwischen 42 Prozent seines Umsatzes ein. Vor fünf Jahren waren es noch 34 Prozent.

Unter dem Strich verbesserte Henkel den Umsatz gegenüber 2010 um 3,4 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn legte um 11,4 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zu. Die Aktionäre sollen von der Entwicklung mit einer auf 0,80 (0,72) Euro erhöhten Dividende je Vorzugsaktie sowie 0,78 (0,70) Euro je Stammaktie profitieren.

Weltgrößte Klebstofffabrik in China

Mit weiteren neuen Produkten will das Unternehmen im schnelllebigen Konsumgütermarkt auch künftig wachsende Gewinne erzielen. Allein bei Wasch- und Reinigungsmitteln würden inzwischen 40 Prozent des Umsatzes mit Artikeln erwirtschaftet, die weniger als drei Jahre auf dem Markt seien, merkte Rorsted an. Mit jährlichen Ausgaben von zuletzt 410 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung 2011 zähle Henkel zu den innovationsstärksten Unternehmen überhaupt.

Den Boom in den Wachstumsmärkten, wo Henkel inzwischen die Mehrheit von 54 Prozent seiner Mitarbeiter hat, will der Konzern mit dem Bau der weltgrößten Klebstofffabrik im chinesischen Shanghai weiter festigen. Das 50 Millionen Euro teure Werk mit einer jährlichen Kapazität von 428.000 Tonnen und rund 600 Mitarbeitern soll zum Jahresende seinen Betrieb aufnehmen.

Organisches Umsatzwachstum

Für 2012 sieht sich Henkel nicht zuletzt auch durch den weiteren Schuldenabbau gut gerüstet. So konnten die Netto-Verbindlichkeiten auf unter zwei Milliarden Euro gedrückt und damit in den zurückliegenden drei Jahren um mehr als die Hälfte reduziert werden.

Für das laufende Jahr strebt Rorsted ein organisches Umsatzwachstum - also aus eigener Kraft - von drei bis fünf Prozent an. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll um mindestens zehn Prozent steigen. Zu möglichen Zukäufen angesichts der gut gefüllten Konzernkasse äußerte sich der Vorstand zurückhaltend. Sie würden nicht ausgeschlossen, müssten aber „strategisch passen“, hieß es. (dapd)