Dortmund.. Nach dem Beschluss der Bundesregierung, die Solar-Förderung drastisch zu reduzieren, fühlt sich die Solarbranche ausgebremst. Die Kürzung der Fördergelder leite das „Ende der Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren Energien in Deutschland ein“, kritisiert Frank Asbeck, Chef des Marktführers Solarworld AG.
Die drastische Kürzung der Solar-Förderung durch die Bundesregierung ruft deutliche Kritik hervor. Aus Sicht der Solarbranche wäre der gestrige Kabinettsbeschluss das „Ende der Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren Energien in Deutschland eingeleitet“, kritisiert Frank Asbeck, Chef des Marktführers Solarworld AG im Gespräch mit der WR.
Auf Drängen der Grünen-Bundestagsfraktion fand am Mittwoch eine aktuelle Stunde im Bundestag zum Thema statt. „Anstatt, dass die Energiewende kraftvoll umgesetzt wird, legen Rösler und Röttgen beim Solarstrom eine Vollbremsung hin. Damit beschädigt die Politik eine der erfolgreichsten Wachstumsindustrien der letzten Jahre“, erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Kerstin Andreae der WR. Ab dem 9. März, sollen die verringerten Fördersätze und verschärften Einspeisebedingungen für Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) gelten, wenn es nach der Bundesregierung geht. „Dieser Kabinettsbeschluss gefährdet Tausende Arbeitsplätze in Deutschland“, so Asbeck.
Erneuerbare Energien halten Strompreis niedrig
Binnen zwei Jahren hat sich so die Vergütung für eingespeisten Strom vom eigenen Dach für Neuanlagen halbiert. Begründet wird dies vom Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) mit dem unerwartet schnellen Zubau von PV-Anlagen in Deutschland.
Mit der Höhe des eingespeisten Stroms aus Erneuerbaren Energien steigen in Summe die Subventionen, die der Bürger mit der Stromrechnung zahlt. Aktuell macht dies pro Haushalt durchschnittlich 70 Euro jährlich aus. Andererseits hat der Zuwachs an Strom aus Erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Biomasse auch den Strompreis niedrig gehalten – zum Leidwesen der Betreiber konventioneller Kraftwerke. Solarworld-Chef Asbeck sieht statt einer konsequenten Energiewende eine „Röslerpirouette“ und die großen Energieversorger einmal mehr gestärkt: „Es ist ganz klar, mit diesem Beschluss werden wir das Ziel verfehlen, 2020 zehn Prozent der Stromversorgung mit PV zu produzieren.“ Die entstandene Lücke werde zum Argument für eine erneute Laufzeitverlängerung der AKW dienen, prophezeit er. Zumal mit dem Kabinettsbeschluss auch Kürzungen in anderen Branchen „flexibel“ am Parlament vorbei beschlossen werden könnten.