Düsseldorf. Der Energiekonzern E.ON will seine Anteile an der im Bau befindlichen Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland reduzieren. Derzeit liefen bereits die Verhandlungen.

Der Energiekonzern E.ON will seine Anteile an der im Bau befindlichen Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland reduzieren. Das Unternehmen plane, seine 20-prozentige Beteiligung an der Betreibergesellschaft Nord Stream zugunsten seines Konkurrenten Gaz de France (GdF) zu reduzieren, sagte E.ON-Chef Wulf Bernotat der «Wirtschaftswoche» laut einem Vorabbericht vom Samstag. Derzeit liefen bereits die Verhandlungen.

«Wir wären bereit, eventuell 4,5 Prozent unserer Anteile abzugeben», sagte Bernotat. Offenbar will Gaz de France allerdings einen deutlich höheren Anteil übernehmen. «So weit ich informiert bin, denkt GdF daran, neun Prozent zu erwerben», sagte der Konzernchef weiter. Grund für den Einstieg der Gaz de France bei der Ostsee-Pipeline sei allein die Versorgungssicherheit Westeuropas.

Aufsichtsratschef ist Gerhard Schröder

Neben E.ON sind auch die niederländische Gasunie und der russische Gasförderer Gazprom an Nord-Stream beteiligt. Aufsichtsratschef der Betreibergesellschaft ist der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).

Zugleich verteidigte Bernotat die Kooperation mit dem E.ON-Konkurrenten. Nicht nur im Ölgeschäft sei es üblich, dass starke Wettbewerber bei Großprojekten kooperieren. «Im Übrigen hat der Gaskonflikt zwischen Russland und der Ukraine gezeigt, dass die europäische Gaswirtschaft im Interesse der Versorgungssicherheit stärker als bisher zusammenarbeiten muss», erklärte er. (ddp)

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