Frankfurt/Main. . Der Frankfurter Flughafen soll deutlich länger als geplant bestreikt werden. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) rief das Vorfeldpersonal auf, seinen Ausstand bis Freitagabend um 23 Uhr zu verlängern. Ursprünglich sollte der Streik am Mittwochmorgen um 5 Uhr enden.

Der größte deutsche Flughafen soll deutlich länger als geplant bestreikt werden. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) rief das Vorfeldpersonal in Frankfurt am Main in der Nacht zum Dienstag auf, seinen Ausstand bis Freitagabend um 23 Uhr zu verlängern. Ursprünglich sollte der Streik am Mittwochmorgen um 5 Uhr enden.

GdF-Sprecher Matthias Maas erklärte in der Nacht zum Dienstag, die Gewerkschaft rufe ihre Mitglieder in der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht der Fraport AG auf, bis Freitagabend zu streiken. Die Gewerkschaft hatte am Montag zunächst überlegt, den Streik bis Mittwochabend zu verlängern. Nach Beratungen des GdF-Bundesvorstands und der Verhandlungsführer der Gewerkschaft entschloss sie sich jedoch, den Ausstand deutlich auszuweiten.

Die Streiks des Vorfeldpersonals am größten deutschen Flughafen hatten in der vergangenen Woche begonnen. Die rund 200 Beschäftigten legten ihre Arbeit am Donnerstag zunächst für einen halben Tag nieder, am Freitag dann ganztags. Am Montag begann der Ausstand um 5 Uhr.

Am Montag mussten 240 von 1250 Starts und Landungen gestrichen werden

Am Montag fanden trotz des Streiks 80 Prozent der Flüge statt, wie der Flughafen-Betreiber Fraport mitteilte. Nur 240 der 1250 geplanten Starts und Landungen mussten demnach gestrichen werden. Auch habe es „keine erhöhten Wartezeiten“ gegeben. „Insbesondere können bisher die interkontinentalen Flugbewegungen erfolgreich durchgeführt werden“, erklärte Fraport. Für Dienstag sagte die Lufthansa 160 Starts und Landungen ab.

Fraport setzt ehemalige Vorfeld-Beschäftigte sowie eigens dafür ausgebildete Mitarbeiter an Stelle der Streikenden ein. Nach Angaben einer Lufthansa-Sprecherin helfen auch Lufthansa-Beschäftigte bei Vorfeldkontrolle und -aufsicht aus.

Kunden von Lufthansa und Air Berlin können auf die Bahn umsteigen

Kunden von Lufthansa und Air Berlin können auf Züge der Deutschen Bahn umsteigen. Die Fluggesellschaften tauschen Flugtickets betroffener Passagiere in Fahrkarten um. Die Bahn will angesichts der Beeinträchtigungen im Flugverkehr alle zur Verfügung stehenden Züge einsetzen.

Das Vorfeldpersonal ist eine kleine Berufsgruppe, hat aber eine zentrale Rolle auf dem Flughafen. Der Arbeitskampf der rund 200 Beschäftigten kann deshalb Starts und Landungen stark behindern.

Im Tarifkonflikt geht es nach Darstellung der GdF um einen komplett neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten. Fraport hatte in dem Streit einen Schlichter angerufen, will das Schlichtungsergebnis aber nicht akzeptieren. Das Unternehmen hält die Forderungen der Gewerkschaft für überzogen. Ein Gehaltsplus, höhere Zulagen und eine Verringerung der Arbeitszeit zusammengerechnet, verlange die GdF für das Vorfeldpersonal Steigerungen bei den Bruttobezügen von zum Teil mehr als 70 Prozent, beklagte der Flughafen-Betreiber. (DerWesten)

Auf der Internetseite des Frankfurter Flughafens gibt es aktuelle Informationen zu den Flügen.