Teheran. . Nach Angaben des staatlichen Fernsehens hat der Iran seine Ölexporte in sechs EU-Länder gestoppt. Betroffen seien Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal und die Niederlande, berichtete das Staatsfernsehen. Zugleich sei ein Forschungsreaktor mit eigenen Brennstäben bestückt worden.

Seit die Europäischen Staaten ein Öl-Embargo gegen den Iran verhängten, drohte das Land seinerseits, die Lieferungen sofort einzustellen. Nun macht die iranische Führung offenbar ernst: Nach Angaben des staatlichen Fernsehens hat der Iran seine Ölexporte in sechs EU-Länder gestoppt.

Betroffen seien Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal und die Niederlande, berichtete das Staatsfernsehen. Unterdessen wurde ein Forschungsreaktor im Norden der iranischen Hauptstadt der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA zufolge mit Brennstäben aus eigener Produktion bestückt.

Den ersten Brennstab habe Präsident Mahmud Ahmadinedschad persönlich in den Forschungsreaktor eingesetzt, hieß es in einer Meldung der IRNA weiter. Das Staatsfernsehen berichtete live von der Zeremonie, die Beobachter angesichts verschärfter Sanktionen des Westens gegen den Iran als trotzige Reaktion des Regimes in Teheran werteten. Iranischen Berichten zufolge kamen am Mittwoch zudem in einer Anlage zur Anreicherung von Uran in Natans erstmals neue, weiterentwickelte Zentrifugen zum Einsatz.

Ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel erklärte am Mittwoch zunächst, es lägen noch keine Informationen über einen Exportstopp Teherans vor. Bereits vor Tagen hatte der iranische Ölminister Rostam Kasssemi erklärt, der Iran könnte die Öllieferungen an europäische Länder einstellen, die er im Streit um sein Atomprogramm als "feindselig" betrachte. Teheran hat erklärt, dass das von der EU angekündigte Öl-Embargo seiner Wirtschaft nicht schaden würde.

Die EU hat selbst ein Importstopp für iranisches Öl verhängt, das aber erst im Juni in Kraft treten soll. Eine Sprecherin von EU-Energiekommissar Günther Oettinger sagte, es gebe Versorgungssicherheit für alle EU-Länder. "Man kann Öl auf dem internationalen Markt kaufen", sagte Sprecherin Marlene Holzner. Die Mitgliedsstaaten würden bei einem Ausbleiben der iranischen Lieferungen zu anderen Anbietern wechseln.

Vor Tagen bereits hatte der iranische Ölminister Rostam Kassemi erklärt, der Iran könnte die Öllieferungen an europäische Länder einstellen, die er im Streit um sein Atomprogramm als „feindselig“ betrachtet. Teheran hat erklärt, dass das von der EU angekündigte Öl-Embargo seiner Wirtschaft nicht schaden würde. (dapd)