New York. Telefonhersteller Motorola hat im Jahr 2011 entgegen aller Erwartungen Verluste eingefahren. Der Konzern, der von Google geschluckt werden soll, litt unter Gerichtsprozessen und dem harten Wettbewerb.
. Der Telefonhersteller Motorola Mobility hat vor der Übernahme durch den Internetkonzern Google Verluste gemacht. Motorola meldete für 2011 bei einem gestiegenen Umsatz von 13,06 Millarden Dollar ein Minus von 249 Millionen Dollar (189 Millionen Euro).
Das Ergebnis dürfte die Bedenken einiger Google-Anteilseigner gegen den Zukauf bestätigen. Motorola hatte bereits Anfang Januar davor gewarnt, dass es die Schätzungen der Branchenexperten wegen zahlreicher Gerichtsverfahren und dem harten Wettbewerb gegen Konzerne wie Apple zu verfehlen droht. Dennoch war nicht erwartet worden, dass das Unternehmen tatsächlich in die roten Zahlen abrutscht.
In der Sparte mit mobilen Geräten wie Handys legte der Umsatz im vierten Quartal um fünf Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zu. Insgesamt verkaufte Motorola im vergangenen Jahr 42,4 Millionen Mobiltelefone. Bei Set-Top-Boxen, etwa Fernsehempfangsgeräten, brachen die Geschäfte dagegen um elf Prozent ein. Allein im vierten Quartal machte Motorola ein Minus von 80 Millionen Dollar.
Google will Motorola für 12,5 Milliarden Dollar übernehmen. Der Internetkonzern ist besonders an den Patenten interessiert, um in juristischen Auseinandersetzungen mit Apple sich selbst und andere Nutzer seines Telefon-Betriebssystems Android zu verteidigen. Motorola und Google warten noch die Genehmigung wichtiger Kartellbehörden, darunter in den USA, Europa und China.
Motorola gilt als Erfinder des Mobiltelefons, hat aber in den vergangenen Jahren immer mehr Bedeutung verloren. Das Unternehmen wurde kürzlich in die Teile Motorola Mobility und Motorola Solutions aufgespaltet: Während Mobility vor allem Telefone und Tablet-PCs herstellt, bietet Solutions unter anderem Netzwerke für Firmen und Behörden an. (rtr, afp)