Köln. . Rewe-Chef Alain Caparros läuft Sturm gegen kürzere Ladenöffnungzeiten. Tausende Arbeitsplätze seien in Gefahr, warnt er. Durch die späteren Öffnungszeiten seien allein in NRW bis zu 600 Vollzeit entstanden.

Der Kölner Rewe-Konzern läuft Sturm gegen die Pläne der rot-grünen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen zur Kürzung der Ladenöffnungszeiten. Sollte die Politik die seit 2006 geltende Liberalisierung des Ladenschlusses mit Öffnungszeiten bis Mitternacht zurücknehmen, „sind Tausende Arbeitsplätze gefährdet“, sagte der Rewe-Vorstandsvorsitzende Alain Caparros der „Welt“. Die Gesetzesinitiative für einen Ladenschluss von 22.00 Uhr oder noch früher sei „praxisfremd und altmodisch“.

Die Landesregierung will laut Koalitionsvertrag mit den früheren Schlusszeiten „die Aushöhlung des Sonn- und Feiertagsschutzes“ korrigieren. Die Gewerkschaften stützen den Plan, um die Arbeitnehmer vor hoher Belastung zu schützen.

„Signalwirkung für ganz Deutschland“

Rewe habe keine Probleme, die Spätschichten zu füllen, da das Unternehmen „attraktive Gehaltszuschläge“ zahle, erklärte Caparros. Durch die Spätöffnung habe Rewe allein in seinen Supermärkten in NRW 500 bis 600 Vollzeitstellen geschaffen, nicht eingerechnet Zulieferer, Logistiker und Sicherheitsleute.

„Wenn in Nordrhein-Westfalen die Öffnungszeiten wieder stärker reglementiert werden, könnte das Signalwirkung für ganz Deutschland haben“, warnte Caparros. Es gebe einen großen Bedarf bei den Kunden für das Einkaufen am späten Abend, sagte er. So erzielten die Rewe-Märkte und die zum Konzern zählenden Penny-Discounter in NRW zwischen 20.00 und 22.00 Uhr mehr als ein Zehntel des Wochenumsatzes. (dapd)