Meschede/Düsseldorf.

Die sauerländer Brauerei Veltins hat im vergangenen Jahr einen für sie historischen Ausstoßrekord erzielt. Trotz des schlechten Sommers, wo vor allem die Mischgetränke stark eingebrochen waren, gab es bis zum Jahresende einen Bierausstoß von 2,69 Millionen Hektolitern (+4,2 Prozent). In diesem Jahr bringt Veltins ein neues alkoholfreies Getränk auf den Markt – die „Fassbrause“.

Mit dem Ergebnis 2011 legte Veltins erneut bei Umsatz und Ausstoß zu und wuchs über dem Branchenschnitt der Premiumbiere, berichteten am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf Michael Huber, Generalbevollmächtigter des Unternehmens, und Geschäftsführer Volker Kuhl.

Veltins auf Platz 5 der Premium-Marken

Im Ranking der „Premium“-Marken liegt Veltins weiter auf dem 5. Platz hinter der „Nr.1“, Krombacher. Dort wurde mit 5,38 Millionen Hektolitern doppelt soviel gebraut wie bei Veltins.

Es folgen Bitburger, Becks und Warsteiner.

Der Abstand Veltins - Warsteiner ist erneut geschrumpft – auf nur noch hunderttausend Hektoliter Pilsener Jahresausstoß.

Als „Billig-Bier“ führt Oettinger mit 6,2 Millionen Hektolitern die Gesamt-Bier-Hitparade an.

Zum ersten Mal seit sechs Jahren konnte 2011 die gesamte Brauwirtschaft den Abwärtstrend beim Bier stoppen – der Pro-Kopf-Bierverbrauch stieg leicht gegenüber dem Vorjahr auf 107,5 Liter. „Die dauerhafte Talfahrt ist gestoppt“, sagte Huber und freute sich, dass Veltins davon überproportional profitieren konnte. Dieser Trend hängt nach Ansicht des Veltins-Chefs vor allem mit der gestiegenen Beschäftigungsquote zusammen. Heißt: Wenn die Menschen Arbeit haben, trinken sie auch wieder mehr Bier.

Veltins machte im vergangenen Jahr 280 Millionen Euro Umsatz (+4,5 %). Besonders stark legte man im Ausstoß bei der Stammmarke Veltins Pilsener zu (+6,0 %), bei Radler, Malz Alkoholfrei und Leichtbier gab es ein Plus von 3,8 %. Der kalte Sommer führte dazu, dass es bei den V+-Mischgetränken in einem Monat einen Einbruch um 40 % gab. Über das Jahr summierte sich das Ergebnis auf einen Verlust von 3,0 %. Bedenklich sei das allerdings noch nicht, meinte Huber, kündigte aber an, dass möglicherweise im nächsten Jahr einige V+-Sorten aus dem Sortiment genommen werden könnten.

Neu ab März wird die Sorte V+-Powerfruits auf den Markt gebracht. Ebenso ist die Veltins-Fassbrause ab April neu in den Regalen der Supermärkte zu finden. Dabei handelt es sich um einen Mix aus gut zwei Dritteln Erfrischungsgetränk und einem Drittel alkoholfreiem Bier. Zunächst wird es in den Geschmacksrichtungen Zitrone und Holunder auf den Markt gebracht. Es wird als leichtes, kalorienarmes Getränk insbesondere gegen Marken wie „Bionade“ antreten. Von dem im vorigen Jahr eingeführten Wein-Mixgetränk „Bayao“ verkaufte Veltins überraschend viel: 8,8 Millionen Flaschen. In diesem Jahr wird es eine neue Geschmacksrichtung geben: mit „Cuba-Libre“.

Sorgen macht Veltins die Kostenentwicklung auf der einen Seite (höhere Rohstoff- und Energiepreise) und die vielen Sonderangebote im Handel. Eine Preiserhöhung sei deshalb zumindest im ersten Halbjahr 2012 nicht durchzusetzen. Zur Energieeinsparung investierte Veltins rund 30 Millionen Euro am Standort Grevenstein, allein acht Millionen Euro in den Bau eines neuen Sudhauses.