Berlin. Nach der mehrstündigen Störung im Netz von T-Mobile können die Kunden nach Angaben des Unternehmens wieder normal telefonieren. Unterdessen wird nach dem Grund für den Softwarefehler gesucht, der zum Ausfall des Mobilfunknetzes führte.

Nach der mehrstündigen Störung im Netz von T-Mobile können die Kunden nach Angaben des Unternehmens wieder normal telefonieren. «Es funktioniert wieder alles bestens», sagte der Sprecher der Geschäftsführung von T-Mobile, Georg Pölzl, am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». Am Dienstagabend um 20.00 Uhr konnten laut Pölzl rund 80 Prozent aller Anrufe wieder möglich gewesen. Kurz danach habe das Handynetz wieder völlig funktioniert. Über Nacht seien zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen eingeleitet worden.

Das T-Mobile-Netz war über Stunden lahm gelegt. Foto: ddp
Das T-Mobile-Netz war über Stunden lahm gelegt. Foto: ddp © ddp

Unterdessen wird nach dem Grund für den Softwarefehler gesucht. «Mit der Ursachenforschung sind wir natürlich noch beschäftigt", sagte Pölzl, der sich bei den Kunden entschuldigte. Ein solcher Fall «sollte und dürfte nicht passieren», fügte er hinzu. Es seien Server betroffen gewesen, die «das Gedächtnis» eines Mobilfunknetzes darstellten.

T-Mobile bedauert den Super-Gau

Etwa ab 15.45 Uhr hatten T-Mobile-Kunden mit ihren Handys nicht mehr telefonieren können. Ursache für die Störung war nach Angaben der Telekom-Tochter ein Softwarefehler im sogenannten Home Location Register (HLR) gewesen. Dieses stellt die Verbindungen zwischen den Mobilfunkstationen und den SIM-Karten und damit den Handy-Nummern her. Insgesamt drei Datenbanken seien betroffen gewesen.

T-Mobile hatte in Deutschland Ende 2008 nach eigenen Angaben rund 39 Millionen Kunden. Wie viele von der Störung betroffen waren, ist unklar. «Wir bedauern diesen Vorfall und möchten uns bei unseren Kunden für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen», sagte Günther Ottendorfer, Geschäftsführer Technik von T-Mobile Deutschland.

"Kanzlerin jederzeit erreichbar"

Mit einigen T-Mobile-Karten ließ sich auch während der Störung telefonieren. T-Mobile-Sprecher Dirk Wende bestätigte, dass nicht alle T-Mobile-Kunden betroffen gewesen seien, obwohl es sich um ein bundesweites Problem gehandelt habe. Das hänge damit zusammen, dass die Daten auf den Servern nicht regional gegliedert seien. Auf der T-Mobile-Homepage hieß es über Stunden «Technische Störung - Netzausfall. Aufgrund einer technischen Störung steht Ihnen das T-Mobile Netz zurzeit nicht zur Verfügung. Wir arbeiten intensiv an einer Behebung der Störung.»

Keine unmittelbaren Auswirkungen hatten die Probleme im D-1-Netz auf die Regierungstätigkeit in der Hauptstadt. «Die Kanzlerin ist jederzeit erreichbar», sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Wenn es ein technisches Problem gebe, werde schnellstmöglich eine Ersatzlösung gefunden. Die Kanzlerin lässt sich über Vorgänge gern per SMS auf dem Laufenden halten. Welches Handy-Netz die Regierungschefin benutzt, konnte der Sprecher nicht sagen. (ddp/ap)

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