Düsseldorf. . Die Hagener Handelskette Douglas musste im Geschäftsjahr 2010/11, das im September ablief, Einbußen bei Umsatz und Gewinn verkraften. Sorgenkind war insbesondere die Buchkette Thalia, die unter der Internet- und E-Book-Konkurrenz leidet.

Bei der Hagener Parfümerie-, Buch- und Schmuckhandelskette Douglas läuft es nicht mehr rund. Die Buchhandelssparte Thalia leidet unter der Abwanderung von Kunden ins Internet, und die Auslandstöchter bekommen die schlechte Konjunkturentwicklung in Süd- und Osteuropa zu spüren, wie Konzernchef Henning Kreke am Mittwoch in Düsseldorf berichtete.

Die Folge: Der Konzern verfehlte im abgelaufenen Geschäftsjahr sein Umsatzziel und rechnet im laufenden Jahr mit spürbaren Gewinnrückgängen. Auch das Weihnachtsgeschäft fiel eher durchwachsen aus.

Zu der erfolgsverwöhnten Handelskette gehören neben den Douglas-Parfümerien auch die Thalia-Buchläden, die Christ-Schmuckgeschäfte, der Damenmodespezialist Appelrath&Cüpper und die Hussel-Confiserien. Doch vor allem Thalia entwickelte sich zuletzt zum Sorgenkind. Denn immer mehr Verbraucher kaufen ihre Bücher online. Außerdem gewinnen E-Books zunehmend an Bedeutung. „Daher wurden die Planzahlen unserer Buchsparte recht deutlich unterschritten“, sagte Kreke.

Neues Sortiment

Das Unternehmen versucht inzwischen gegenzusteuern. Zusatzsortimente – etwa Geschenke oder DVDs – sollen die Umsatzrückgänge in den Buchhandlungen kompensieren. Außerdem versucht der Konzern, Marktführer Amazon mit einem eigenen Online-Shop Paroli zu bieten. Auch ein eigenes Lesegerät für elektronische Bücher brachte Thalia inzwischen auf den Markt. Doch all dies kostet Geld.

Wegen der notwendigen Restrukturierungsaufwendungen bei Thalia werde der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich deutlich sinken, sagte Kreke. Erzielte der Konzern im Geschäftsjahr 2010/11, das Ende September abgelaufen ist, noch ein operatives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abgaben (Ebitda) von gut 292 Millionen Euro, so könnte nach Angaben des Firmenchefs dieser Wert im laufenden Jahr auf bis zu 200 Millionen Euro zurückgehen. Der Umsatz soll dennoch geringfügig auf 3,4 Milliarden Euro steigen.

Durchwachsenes Weihnachtsgeschäft

Allerdings fiel das wichtige Weihnachtsgeschäft für die Handelskette durchwachsen aus. Umsatzsteigerungen von 4,1 Prozent auf dem deutschen Heimatmarkt standen deutliche Einbußen im Auslandsgeschäft gegenüber. Unter dem Strich verblieb dem Konzern eine bescheidene Umsatzsteigerung um 1,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 verfehlte der Konzern wegen der schwachen Entwicklung einiger Auslandsmärkte und der Probleme im Buchhandel seine Umsatzziele. Der Konzernumsatz stieg lediglich um 1,7 Prozent auf 3,38 Milliarden Euro. Angestrebt hatte der Konzern eine Umsatzsteigerung zwischen zwei und vier Prozent. Das Ebitda stieg um 2,1 Prozent auf gut 292 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um 14,3 Prozent auf 87 Millionen Euro.

An der Börse verlor die Douglas-Aktie bis zum Mittag mehr als sechs Prozent an Wert. (mit dapd)