München. . Naturkatastrophen haben nach Daten der Münchener Rück im vergangenen Jahr so hohe Schäden wie noch nie angerichtet. Die gesamtwirtschaftlichten Lasten summierten sich auf etwa 380 Milliarden Dollar - und lagen damit fast zwei Drittel höher als im bisherigen Rekordjahr 2005.

Die Schäden durch Naturkatastrophen waren 2011 so hoch wie noch nie. Weltweit kosteten sie die Volkswirtschaften 380 Milliarden Dollar (292 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Rückversicherer Munich Re am Mittwoch in München mitteilte. Alleine die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe von Japan verursachte Schäden von 210 Milliarden Dollar. Sie kostete damit bereits beinahe so viel wie das ganze Jahr 2005, das mit 220 Milliarden Dollar bisher als teuerstes der Geschichte galt.

Die Zahl der 2011 bei Naturkatastrophen ums Leben gekommenen Menschen war mit 27.000 dagegen vergleichsweise gering. Im Vorjahr waren nach Zählung der Munich Re 296.000 Menschen umgekommen. Im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre waren es 69.000. Allerdings berücksichtigte das Unternehmen dabei nicht die 2011 durch die Dürre am Horn von Afrika ums Leben gekommenen Menschen. Auch bei den Opfern waren das Beben und der Tsunami von Japan am 11. März mit 15.840 Toten die schwerste Katastrophe des Jahres.

Seltene Serie schwerster Katastrophen

Auch für die Versicherungswirtschaft war das Jahr so teuer wie noch nie. Mit 105 Milliarden Dollar übertrafen die versicherten Schäden den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2005 um 4 Milliarden. Auf Japan entfielen hier 35 bis 40 Milliarden Dollar.

„So eine Serie schwerster Naturkatastrophen wie im abgelaufenen Jahr ereignet sich zum Glück nur sehr selten“, sagte Munich Re-Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek. Es gehe hier um Ereignisse, die teilweise nur alle 1.000 Jahre einträten. Einen vergleichbar verheerenden Tsunami wie im März habe es im Nordosten Japans vermutlich zuletzt im Jahr 869 gegeben. Die Munich Re sei aber auch auf solche Extremsituationen vorbereitet, sagte Jeworrek. (dapd)