Frankfurt/Main. .

Die Mitarbeiter des angeschlagenen Autobauers Opel sollen auf einen Teil ihrer für dieses Jahr geplanten Lohnerhöhung verzichten. Diese beläuft sich auf insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro.

Der amerikanische Mutterkonzern General Motors (GM) forderte eine Reduzierung der vereinbarten Lohnerhöhung angesichts des in jüngster Zeit wieder schrumpfenden Absatzes und eines drohenden Milliardenverlusts bei Opel.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf Betriebsrats- und Gewerkschaftskreise berichtet, wolle GM auf diesem Weg seine deutsche Automarke wieder profitabel machen. Verhandelt werde über einen Verzicht auf einen Teil der geplanten Lohnerhöhung von 10,8 Prozent in diesem Jahr.

Mitarbeiter haben zwei Jahre lang verzichtet

Laut FAZ setzt sich die vereinbarte Lohnerhöhung für die Opel-Arbeiter um 11 Prozent setzt sich aus drei Komponenten zusammen: zum einen eine in 2011 aufgeschobene Tariferhöhung um 2,7 Prozent ab Februar, außerdem hatten die Beschäftigten 2010 und 2011 jeweils auf die Hälfte ihres Urlaubs- und Weihnachtsgeldes verzichtet. Der Verzicht summierte sich auf jährlich 175 Millionen Euro und war bis Ende 2011 befristet. Nun soll die Zahlung wieder aufgenommen werden.

Außerdem erwartet die IG Metall in der gerade beginnenden Tarifrunde ein Lohnplus von 3,5 Prozent bis 4 Prozent. Die Opel-Führung und die Gewerkschaft wollen sich den Angaben nach in den kommenden Wochen auf eine Lösung einigen. Zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats in drei Wochen soll eine Einigung stehen.

Automarkt erholt sich langsam

In Deutschland hatten in- und ausländische Hersteller im vergangenen Jahr mehr als drei Millionen neue Autos verkauft: Die Zahl der Neuzulassungen betrug 3,17 Millionen, wie das Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) in Flensburg mitteilte. Das waren 257 000 Autos oder 8,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Jahr 2010 war der Absatz von Pkw in Deutschland nach dem Boom durch die Abwrackprämie noch stark zurückgegangen. Die Zahl der Neuzulassungen 2009 (rund 3,8 Millionen) wurde 2011 auch längst nicht wieder erreicht.

12 600 Hybrid-Fahrzeuge neu zugelassen

2011 kauften die Verbraucher in Deutschland rund 1,65 Millionen Benziner, knapp 1,5 Millionen Diesel-Autos, 12.600 Hybrid-Fahrzeuge und knapp 2200 Elektroautos, so das KBA. Fast zwei Drittel dieser Neufahrzeuge waren demnach deutsche Marken. Die meisten Neuwagen verkaufte laut KBA erneut Volkswagen, gefolgt von BMW, Mercedes und Opel. Bei den ausländischen Herstellern waren Renault und seine Billigmarke Dacia sowie die Volkswagen-Tochter Skoda Marktführer.

dapd/afp