Berlin. . Verdi hebt ihre Mindestlohn-Forderung von 8,50 Euro auf 10 Euro an. Zuvor müsste ein gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland flächendeckend eingeführt werden, sagte Frank Bsirske als Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft.

Die Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi will ihre Mindestlohn-Forderung von 8,50 Euro auf 10 Euro erhöhen. Allerdings müsse der gesetzliche Mindestlohn zunächst flächendeckend eingeführt werden, sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske in einem Interview. Die 8,50 Euro lägen zwölf Cent unter der Pfändungsfreigrenze. Sie seien bewusst angesetzt worden als Einstiegsmarke in eine gesetzliche Mindestlohnregelung auch in der Bundesrepublik.

Der Chef der Gewerkschaft IG Bau, Klaus Wiesehügel, hatte vor Weihnachten bereits einen einheitlichen Mindestlohn gefordert. Um dem Lohndumping ein Ende zu setzen, komme man nicht mehr um einen branchenübergreifenden Mindestlohn herum, sagte Wiesehügel.

Bsirske monierte den Trend zu befristeten Neueinstellungen. „Da gibt es einen Missbrauch“, sagte er. Sehr viele der neu geschaffenen Arbeitsverhältnisse im letzten und diesem Jahr seien befristet gewesen seien. Das sei nicht gerechtfertigt. Hier werde systematisch eine „Entsicherung“ der Arbeitnehmer herbeigeführt. Er begrüße, dass die Oppositionsparteien im Bundestag aktiv geworden seien und die Streichung der Möglichkeit der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverhältnissen im Teilzeit- und Befristungsgesetz gefordert hätten.