Brüssel. Konkrete Zahlen nannte der russische Präsident Medwedew jedoch noch nicht. Ein Sprecher hatte zuvor von zehn Milliarden Euro Mindesteinsatz gesprochen. Russland knüpft seine Hilfe jedoch an die Forderung, an einem Rettungsfonds mit einer Kraft von einer Billion Euro festzuhalten.
Russland ist nach den Worten von Präsident Dimitri Medwedew "bereit", die kriselnden Länder der Eurozone über den Internationalen Währungsfonds (IWF) finanziell zu unterstützen. Konkrete Zusagen machte Medwedew jedoch nach einem Treffen mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionschef José Manuel Barroso am Donnerstag in Brüssel nicht. "Wir sind bereit, alle finanziellen Mittel zu investieren, um die europäische Wirtschaft und die Eurozone zu stützen", sagte der russische Staatschef.
Medwedews Berater Arkadi Dworkowitsch hatte zuvor davon gesprochen, zehn Milliarden Dollar seien der Mindestbeitrag. Moskau sei aber bereit, zusätzlich weitere zehn Milliarden Dollar über den IWF bereitzustellen. Bei den mindestens zugesagten zehn Milliarden Dollar handelt es sich demnach um Gelder, die Russland kommendes Jahr vom IWF zurückbekommt. Das Land werde den Betrag für die Hilfe der Euroländer beim IWF belassen, wenn es der Währungsfonds für nötig halte. Im Gegenzug müssten die Euroländer aber an ihrem ursprünglichen Ziel eines Rettungsfonds mit einer Kraft von einer Billion Euro festhalten.
Hoffen auf die Hilfe aus Nicht-EU-Ländern
Auf dem EU-Gipfel vor einer Woche war beschlossen worden, als kurzfristige Antwort auf die Schuldenkrise bis zu 200 Milliarden Euro aus den EU-Ländern für die Krisenbekämpfung durch den IWF in Form von bilateralen Krediten bereitzustellen. Der Idee zufolge stellen die Notenbanken der EU-Länder dem IWF das Geld bereit, damit dieser damit Hilfen für Euro-Krisenländer finanziert. Die EU-Länder hoffen, dass auch andere Länder mit Geldern für den IWF den Kampf gegen die Schuldenkrise unterstützen.
Medwedew wiederholte die von seinem Berater genannten Zahlen vor der Presse nicht. Sein Land sei jedoch bereit, Hilfen über den IWF "und andere Maßnahmen zur Unterstützung" zu prüfen. Es liege im Interesse seines Landes, die EU als "kraftvolle politische und wirtschaftliche Macht" zu erhalten, fügte der russische Staatschef hinzu. Die Hälfte des russischen Außenhandels werde mit der EU abgewickelt, zudem halte Russland mehr als 40 Prozent seiner Währungsreserven in Euro. (afp)