München. Zwei ehemalige Manager des Essener Unternehmens Ferrostaal stehen vor Gericht. Sie sollen Bestechungsgelder gezahlt haben, um U-Boot-Aufträge zu erhalten. Wenn sie Geständnisse ablegen, könnten sie mit einer Zahlung von 140 Millionen Euro und Bewährungsstrafen davonkommen.
Zum Auftakt des Schmiergeldprozesses gegen zwei hohe Ferrostaal-Manager hat das Landgericht München den
beiden Angeklagten Bewährungsstrafen in Aussicht gestellt. Der Anlagenbauer
Ferrostaal AG könnte mit einer Zahlung von 140
Millionen Euro als Gewinnabschöpfung und Geldbuße davonkommen. Voraussetzung
seien Geständnisse der beiden Angeklagten und der Unternehmensvertreter,
erklärte der Vorsitzende Richter Joachim Eckert am Donnerstag.
Laut Anklage hatten der ehemalige MAN-Ferrostaal-Vorstand Johann-Friedrich H. und der frühere
Prokurist Hans-Dieter M. Ferrostaal zwischen 2000
und 2007 in Griechenland und Portugal rund 62 Millionen Euro Bestechungsgeld für
U-Boot-Aufträge bezahlt. Auch der damalige griechische Verteidigungsminister
soll die Hand aufgehalten haben.
Wegen der Schmiergeldaffäre musste MAN den Verkauf der Ferrostaal-Mehrheit an einen Staatsfonds in Abu Dhabi
rückabwickeln und 350 Millionen Euro zurückzahlen. MAN verkaufte Ferrostaal dann an eine Hamburger Investorengruppe
weiter. (dapd)