Essen. Die Deutsche Bahn erhöht ab Sonntag die Preise im Nah- und Fernverkehr um durchschnittlich 3,9 Prozent. Auch die Kosten für Monatskarten, Bahncards und Platzreservierungen sollen steigen. Trotz steigender Kosten erwirtschaftete der Staatskonzern einen Rekordgewinn.

Zugfahren wird ab Sonntag teurer. Die Bahn erhöht die Preise im Nah- und Fernverkehr im Schnitt um 3,9 Prozent. Auch die Kosten für Bahncards, Monatskarten, das Schöne-Wochenende-Ticket und Platzreservierungen steigen. Fahrgäste, die einen sicheren Sitzplatz haben möchten, müssen ab 11. Dezember vier Euro zahlen. Bislang waren das bei der Buchung per Internet 2,50 Euro.

Wie sich die Preisanhebung auswirkt, verdeutlicht das Beispiel für eine ICE-Fahrt von Dortmund nach Berlin. Sie kostet künftig 96 Euro statt 92 Euro. Auf einigen Verbindungen sattelt die Bahn überdurchschnittlich drauf: Die ICE-Fahrt von Duisburg nach Hamburg kostet 80 Euro (bislang 76) – 5,3 Prozent mehr.

Rekordgewinn

Der Konzern verweist auf steigende Kosten für Energie und Personal. Allerdings rechnet die Bahn für 2012 laut „Tagesspiegel“ mit einem Rekordgewinn von 2,75 Milliarden Euro – das wären 20 Prozent mehr als dieses Jahr. Bis 2016 solle der Gewinn sogar auf 3,85 Milliarden steigen.

Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ bemängelt, es fehle der Bahn an „Kreativität bei der Preispolitik“.