Essen. . Die Gegner der geplanten Erdgas-Bohrungen in NRW erhalten einen mächtigen Verbündeten: Gaswirtschaft und die Wasserversorger in Deutschland fordern strenge Auflagen für das umstrittene „Fracking“.

Der Widerstand gegen die geplanten Erdgas-Bohrungen in NRW wächst. Gaswirtschaft und die Wasserversorger Deutschlands warnen in einem Positionspapier erstmals gemeinsam vor den Gefahren der umstrittenen Fördermethode Fracking. Weder in Kohlebergbau- noch in Wasserschutzgebieten dürfe das Verfahren zum Einsatz kommen, fordert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Auch spricht er sich für die generelle Pflicht einer Umweltverträglichkeitsprüfung aus. Damit wäre die Erdgassuche im Ruhrgebiet sowie in weiten Teilen des Münsterlands und des Niederrheins tot. Das Pa­pier liegt dieser Zeitung vor.

Beim Fracking wird mit ei­nem Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien Gestein aufgebrochen, um an das Erdgas zu gelangen. Halb NRW ist bereits in Claims aufgeteilt. Die US-Firma ExxonMobil, die BASF-Tochter Wintershall oder Dea (RWE) hoffen auf ein Milliardengeschäft. Wasserversorger und Bürgerinitiativen hingegen laufen seit Monaten Sturm. Sie fürchten Bohrunfälle, die Grundwasser und Erdreich mit Giftstoffen verunreinigen könnten.

Mit dem BDEW bekommen die Fracking-Gegner nun ei­nen mächtigen Verbündeten. Der Verband mit seinen 1800 Unternehmen repräsentiert 90 Prozent des Gasabsatzes sowie 80 Prozent der Trinkwasser-Förderung in Deutschland. Die Lobbyisten hatten lange um eine einheitliche Position gerungen.