München. . Das Offshore-Vorzeigeprojekt der Bundesregierung gerät in Gefahr: Jetzt schlägt ein Netzbetreiber Alarm, dass es Engpässe bei der Anbindung der Windmühlen an das Netz gibt.
Der Energienetzbetreiber Tennet sieht Probleme bei der Anbindung von Windenergieparks im Meer. Die Errichtung von Anschlüssen sei in der bisherigen Form nicht länger möglich, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“ aus einem Brief der Tennet-Geschäftsführung an Kanzleramt, Umwelt- und Wirtschaftsministerium. Wegen der ständig steigenden Zahl von Anschlussinteressenten stießen alle Beteiligten an die Grenzen ihrer Ressourcen. Hinzu kämen Probleme bei der Kapitalbeschaffung.
Tennet schrieb dem Blatt zufolge, bei allen laufenden Projekten gingen Planung und Bau nur unter Schwierigkeiten voran. Selbst Lieferanten könnten ihre Termine derzeit kaum noch einhalten. Das niederländische Unternehmen hat im vergangenen Jahr das 11.000 Kilometer lange Höchstspannungsnetz des deutschen Energieversorgers Eon gekauft und muss alle Windparks in der Nordsee anschließen.
Die Grünen forderten, die Anbindung neuer Windparks künftig auszuschreiben. „Wenn Tennet den Offshore-Ausbau nicht schultern kann, müssen andere ran“, sagte die Grünen-Energiepolitikerin Ingrid Nestle der Zeitung. (dapd)