Trollhättan/NewYork. . Der frühere Saab-Mutterkonzern General Motors stellt sich dem Verkauf der schwedischen Traditionsmarke in chinesische Hände entgegen. GM kündigte am Montag an, die Lieferung bestimmter Teile und Fahrzeuge zu stoppen, sollte Saab wie geplant an die Investoren Zhejiang Youngman Lotus Automobile und Pang Da Automobile Trade gehen.

Der US-Konzern General Motors (GM) hat Bedenken gegen eine Übernahme seiner ehemaligen Firmentochter Saab durch chinesische Firmen angemeldet. GM werde dann seine Zulieferungen für den Saab-Allradwagen 9-4X beenden und seine Lizenzen für die gemeinsame Nutzung von Technologien zurückziehen, teilte GM am Montag mit. Sollten die chinesischen Firmen Youngman und Pang Da das schwedische Unternehmen übernehmen, werde GM höchstens einige Komponenten weiter liefern. Der 9-4X basiert auf dem Cadillac SRX von GM, die beiden Modelle ähneln sich und werden auf denselben Fließbändern gefertigt.

GM fürchtet Schaden für sein China-Geschäft

Die schwedische Wirtschaftsministerin Annie Lööf erklärte in Stockholm, die Ankündigung von GM sei "bedauerlich". Nach der erfreulichen Ankündigung einer chinesischen Lösung gebe es nun "ein Haar in der Suppe". "Sie müssen wieder ganz von vorne anfangen", erklärte Lööf. Der chinesische Autohersteller Youngman und der Autogroßhändler Pang Da hatten Ende Oktober eine Absichtserklärung abgegeben, derzufolge sie Saab für 100 Millionen Euro vom derzeitigen Eigentümer Swedish Automobile übernehmen wollen. In den kommenden Jahren wollen die beiden Investoren ihrem Geschäftsplan zufolge 610 Millionen Euro in den Autobauer stecken. Sofort sollen demnach 50 Millionen Euro fließen.

Bereits am Samstag hatte der US-Konzern gewarnt, er könne den Verkauf von Saab blockieren, weil dieser den Beziehungen zwischen GM und China schaden könne. GM muss dem Verkauf von Saab zustimmen, weil es Saab Anfang 2010 an Swedish Automobile, damals noch Spyker, verkauft hatte. Es gelang dem Käufer jedoch nicht, das Steuer bei Saab herumzureißen: Im Frühjahr musste der Hersteller erstmals die Produktion stoppen, weil Zulieferer wegen ausstehender Rechnungen nicht lieferten. Seit Juni stehen die Bänder in Trollhättan endgültig still. (afp/rtr)