Brüssel. Mobil telefonieren ist für Bundesbürger spürbar billiger geworden. Zu diesem aus Verbrauchersicht erfreulichen Ergebnis kommt die EU-Kommission in einer ländervergleichenden Studie. Der durschnittliche deutsche Handynutzer zahlte demnach im vergangenen jahr 17,41 Euro pro Monat.

Günstiger simsen

EU-Parlament und Minister haben vor wenigen Tagen die neue Verordnung für Auslandstarife (Roaming II) unter Dach und Fach gebracht. Ab Juli darf eine SMS aus dem Urlaubsort in der EU nur noch elf (statt bisher durchschnittlich 29) Cent kosten.

Der Preis für Handyanrufe sinkt dann um weitere drei auf 43 Cent – und für Anrufe, die man im Ausland entgegennimmt, auf 19 Cent. Zudem werden die Großhandelspreise gedeckelt, die sich Telefonfirmen für das Herunterladen von Daten im Ausland in Rechnung stellen – zunächst auf ein Euro pro Megabite.

Mobil telefonieren ist für Bundesbürger spürbar billiger geworden. Zu diesem aus Verbrauchersicht erfreulichen Ergebnis kommt die EU-Kommission in einer ländervergleichenden Studie. In Deutschland zahlten Mobilfunkkunden bei typischer Nutzung ihres Handys – monatlich 65 abgehende Anrufe, 50 SMS und drei versendete Bilder – im vergangenen Jahr noch 17,41 Euro. Das sind immerhin 42 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Deutschland zählt damit nicht länger zu der Gruppe der Länder mit den teuersten Gebühren wie Spanien, Frankreich oder Irland.

Preise für Mobilfunkanrufe ins Festnetz gesunken

Nach Angaben von EU-Beamten sind vor allem die Preise für Mobilfunkanrufe ins Festnetz gesunken. Zudem böten immer mehr Anbieter günstige Tarife für Telefonate mit Gesprächspartnern an, die einen Handyvertrag bei der gleichen Telefonfirma unterhielten. Schließlich mache sich bemerkbar, dass die EU die Gebühren für Handygespräche im europäischen Ausland (Roaming) gesenkt hat - und übrigens nun weiter herunterfährt.

EU-Kommissarin Viviane Reding hebt hervor, dass die Branche – allen Wehklagen über den enormen Preiswettbewerb zum Trotz – ihre Einnahmen und Gewinne steigern konnte. Das liegt unter anderem daran, dass immer mehr Menschen mobil telefonieren. Längst besitzt statistisch gesehen jeder Europäer mindestens ein Gerät. In Deutschland zum Beispiel liegt die Quote der Mobiltelefone pro Verbraucher bei 1,29. Auch Breitband-Anschlüsse per Festnetz finden zunehmend Verbreitung. Mittlerweile verfügt darüber mehr als jeder vierte Deutsche.

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