Essen. . Das Ruhrgebiet will Schaufenster für Elektro-Mobilität werden. Die Region Aachen bewirbt sich ebenso wie die Innovation City Bottrop und die A-40-Anlieger um Bundeszuschüsse. Am 16. Januar 2012 endet die Bewerbungsfrist.
Die Energiespar-Stadt Innovation City in Bottrop hat gute Chancen, vom Land NRW als Kandidat für ein bundesweites E-Mobilitäts-Projekt ins Rennen geschickt zu werden. Eine offizielle Entscheidung für eine bestimmte Region sei noch nicht getroffen, hieß es zwar in der Pressestelle des Landeswirtschaftsministeriums. Nach Informationen dieser Zeitung allerdings soll es eine Reihe von Unternehmen gegeben haben, die sich zu Gunsten von Innovation City ausgesprochen haben.
Hintergrund: Die Bundesregierung will mit bestimmten „Schaufensterregionen“ den Nahverkehr von Elektroautos und Modelle des Car-Sharings testen und stellt dazu Fördermittel bereit. Für drei bis fünf Projekte stehen 180 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II zur Verfügung.
Das Wirtschaftsministerium wies eine Aussage des Essener Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer zurück, wonach die Entscheidung bereits getroffen sei. Für Kopfschütteln sowohl innerhalb des Ministeriums als auch beim Initiativkreis Ruhr (IR), der sich für Innovation City stark macht, sorgte eine harsche Kritik von Dudenhöffer am Standort Bottrop.
Mit der Wahl blieben die Ruhrgebietsstädte Dortmund, Bochum, Essen und Duisburg außen vor. Das sei schädlich für das gesamte Revier, so der Professor. Dudenhöffer selbst hatte sich für ein E-Mobilitäts-Projekt entlang der A 40 und in der Region Köln engagiert. „Herr Dudenhöffer ist offensichtlich nicht gut informiert. Innovation City besteht nicht nur aus Bottrop, sondern aus einem Netzwerk von 16 Ruhrgebietsstädten. Diese profitieren von den Bottroper Erkenntnissen und werden eingebunden“, sagte IR-Sprecher Thomas Hüser. Im übrigen „freuen wir uns darüber, dass Bottrop mit Innovation City im Gespräch für das Projekt ist.“
Auch die Landesregierung plant nach Informationen unserer Zeitung das A-40-Projekt mit einzubinden, etwa über die Einbeziehung von Essen und dem ICE-Halt. Der Erfolg einer solchen bundesweiten Bewerbung hänge stark von der Alleinstellung des Vorhabens ab, hieß es weiter. Die Bottroper Initiative, eine Energiesparstadt unter Beteiligung der Bevölkerung und der Industrie aus dem Bestand heraus zu errichten, sei einmalig.