Essen. . Die Korruptionsaffäre um den Essener Industrie-Dienstleister Ferrostaal könnte für das Unternehmen erheblich weniger Geld kosten. Laut einem Medienbericht von Montag soll Ferrostaal nur noch die Hälfte der 277-Millionen-Euro-Buße zahlen müssen.
Der Essener Industriedienstleister Ferrostaal kann einem Zeitungsbericht zufolge auf eine geringere Strafzahlung im Zusammenhang mit seiner Korruptionsaffäre hoffen. Nach Gespächen mit der Staatsanwaltschaft München und dem zuständigen Richter sei eine deutliche Reduzierung des Bußgeldes erreicht worden, berichtet das „Handelsblatt“ (Montagausgabe) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Die zuletzt geforderte Summe von 277 Millionen Euro könnte demnach halbiert werden.
Ferrostaal und die Staatsanwaltschaft München wollten sich dem Bericht zufolge dazu nicht äußern. In einem „Spiegel“-Artikel war bereits Mitte Juni spekuliert worden, dass Ferrostaal in seiner Schmiergeldaffäre möglicherweise billiger davon kommt als zunächst erwartet.
Bei der ehemaligen MAN -Tochter war vor rund zwei Jahren ein Korruptionsskandal aufgeflogen. Ferrostaal soll im Zusammenhang mit Großaufträgen Schmiergeld gezahlt haben. Kurz vor Bekanntwerden der Affäre hatte MAN 70 Prozent seiner Anteile an den arabischen Staatsfonds IPIC verkauft. Die Araber weigern sich aber seither, wie vorgesehen die restlichen 30 Prozent an Ferrostaal zu übernehmen und fordern die Rückabwicklung des Geschäfts. Obwohl beide Seiten jüngst Gesprächsbereitschaft signalisierten, ist eine Einigung derzeit nicht in Sicht. (rtr)