Peking..

Italien ist hochverschuldet und bittet China um Hilfe: In Rom traf der italienische Finanzminister Vertreter vom chinesischen Staatsfonds. China hatte bereits vor Monaten erklärt, es wolle die Währungsregion unterstützen - es hat Millarden in Euro-Staatsanleihen investiert.

Italien versucht China zu überzeugen, italienische Staatsanleihen zu kaufen oder in Firmen des Landes zu investieren. Das berichten das „Wall Street Journal“ und die „Financial Times“. Der Vorsitzende des chinesischen Staatsfonds, Lou Jiwei, habe vergangene Woche in Rom mit dem italienischen Finanzminister Giulio Tremonti entsprechende Gespräche geführt.

Ein Sprecher des italienischen Finanzministeriums bestätigte ein Treffen mit dem Vorsitzenden des chinesischen Staatsfonds, nannte jedoch keine Einzelheiten. Darüber, ob es zwischen den beiden Ländern zu einer Einigung gekommen ist, war nichts bekannt.

Vor zwei Wochen hätten italienische Regierungsvertreter in Peking Gespräche beim Staatsfonds CIC sowie einer Behörde für die Verwaltung der chinesischen Devisenreserven geführt.

Chinesische Währunsreserven in Euro-Staatsanleihen

Die Meldung sorgte an der Wall Street kurz vor Handelsschluss für Gewinne bei den wichtigsten Indizes. Auch die japanische Börse gewann. Der Euro legte deutlich zu. Italien ist hoch verschuldet und steht unter internationalem Druck, Reformen auf den Weg zu bringen.

China hatte im April bereits signalisiert, verstärkt Schulden der unter Druck geratenen Euro-Länder aufkaufen zu wollen. Genaue Zahlen sind nicht bekannt. Die Volksrepublik hatte aber angegeben, Milliarden in Euro-Staatsanleihen investiert zu haben. Weil schätzungsweise ein Viertel der chinesischen Währungsreserven in Euro-Anleihen investiert sind, haben chinesische Politiker wiederholt ihre Unterstützung für die von der Schuldenkrise gebeutelte Währungsregion bekundet.

Italien bereitet sich derzeit auf neue Sparmaßnahmen vor. In den kommenden drei Jahren sollen 54 Milliarden Euro eingespart werden. Wegen Zweifeln an seiner Haushaltspolitik steht Italien seit dem Frühsommer unter erheblichem Druck der Finanzmärkte. (rtr/dapd)