Düsseldorf.. Die rund 250 000 LEG-Mieter mussten im vergangenen Jahr im Schnitt 2,4 Prozent mehr für ihre Wohnungen bezahlen. Auch in den kommenden Jahren sollen die Mieten um 2,5 Prozent steigen, kündigt die Geschäftsführung an.
Der Immobilienkonzern LEG hat die Mieten für seine rund 90 000 Wohnungen im vergangenen Jahr um durchschnittlich 2,43 Prozent oder elf Cent angehoben. Die Mieter müssen mit weiteren Steigerungen rechnen. Die Geschäftsführung plant, die Kaltmieten jährlich im Schnitt um 2,5 Prozent zu steigern.
Bei der Bilanzpressekonferenz gestern in Düsseldorf unterstrich Geschäftsführer Holger Hentschel allerdings, dass die LEG mit einer Kaltmiete von 4,63 Euro pro Quadratmeter noch deutlich unter dem Durchschnitt in NRW von 4,90 Euro liege. Die durchschnittliche LEG-Wohnung sei 65 Quadratmeter groß und koste 300 Euro kalt.
11,2 Prozent mehr Investitionen
Die rund 250 000 Mieter der früheren Landesentwicklungsanstalt, die seit 2008 dem Whitehall Funds gehört, können aufgrund der Mietsteigerungen aber auch mit wachsenden Investitionen rechnen. 2010 steckte die LEG 83,1 Millionen Euro in den Wohnungsbestand. Das waren 11,2 Prozent mehr als 2009. Die Investitionen pro Quadratmeter stiegen von 12,80 auf 13,87 Euro.
In der Sozialcharta, die bei der Privatisierung 2008 geschlossen wurde, ist verankert, dass die LEG jährlich mindestens 12,50 Euro pro Quadratmeter in den Bestand investieren muss. Nach Angaben von Thomas Hegel, Sprecher der LEG-Geschäftsführung, pochen die Mieter aber nicht mehr auf Modernisierungen. „Die Kunden werden kritischer. Viele sagen nein, wenn wir ein neues Bad einbauen wollen“, so Hegel. Der Grund: Mit der Wertsteigerung sei in der Regel auch eine Mieterhöhung verbunden, die sich viele nicht leisten könnten.
Weg vom Gießkannenprinzip
Ohnehin habe sich die LEG bei Sanierungsmaßnahmen vom „Gießkannenprinzip“, das der einst landeseigene Wohnungskonzern gepflegt habe, verabschiedet. Hegel: „Eine undifferenzierte, auf maximale Energieeinsparung setzende flächige Sanierung ist weder für Mieter, noch für Vermieter refinanzierbar.“
Hegel kündigte an, dass sich die LEG „auf alle Eventualitäten“ vorbereite und die Kapitalmarktfähigkeit anstrebe, sollte der Whitehall Funds eines Tages aussteigen.