. . Online-Geldhäuser zahlen meist höhere Zinsen. Viele sind Töchter etablierter Kreditinstitute. Wer sein Geld für ein Jahr bei ihnen anlegt, kann zurzeit rund drei Prozent Zinsen erzielen.

Guthabenzinsen, die unterhalb der Inflationsrate liegen, sind für viele Sparer ein Ärgernis. Denn das kleine Vermögen auf dem Konto verliert an Wert, anstatt zu gewinnen. Und doch zahlen Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Privatinstitute gegenwärtig häufig magere 1,25 Prozent pro Jahr. In einem Überblick zeigt die Zeitschrift Finanztest, wie Sparer bei Online-Banken deutlich höhere Zinsen herausholen können.

„Bis zu 2,6 Prozent Zinsen bekommen Sparer zurzeit, wenn sie ihr Geld auf das Tagesgeldkonto bei einer Direktbank über das Internet anlegen“, sagt Ariane Lauenburg von Finanztest. Wer eine Festgeldanlage mit einjähriger Laufzeit wählt, kann bis zu drei Prozent erzielen.

Der Grund für die höhere Verzinsung ist einfach und einleuchtend: Die Internetbanken haben keine Filialen mit Personal und geben die geringeren Kosten zum Teil in Form einer besseren Rendite an ihre Kunden weiter.

Trotzdem scheuen sich viele Kunden, ihr Geld einer Direktbank anzuvertrauen – nachvollziehbar, findet Finanztest. Sind doch viele der Internetinstitute vergleichsweise unbekannt und führen mitunter merkwürdige Namen.

Häufig nur Online-Töchter etablierter Finanzhäuser

Aber auch eine Bank, die sich „MoneYou“ nennt, ist häufig nur die Online-Tochter eines etablierten Finanzhauses, in diesem Fall der niederländischen Bank ABN Amro. Sorgen seien deshalb unnötig, meint Finanztest.

Selbst die IKB Direkt wird empfohlen, obwohl sie zur IKB in Düsseldorf gehört, die sich während der Finanzkrise böse verspekulierte und mit zwölf Milliarden Euro vom deutschen Staat vor dem Exitus bewahrt wurde. Das Geld der Sparer bei der Online-Bank sei trotzdem sicher, so Finanztest-Mitarbeiterin Lauenburg: „Tages- und Festgeld sind von der Einlagensicherung der Banken geschützt.“

Um den Sparern die Angst vor der lukrativen Geldanlage zu nehmen, gibt Finanztest einige Tipps für die Auswahl eines Online-Kontos. Gut sei es beispielsweise, eine Bank zu wählen, die sich des Post-Ident-Verfahrens bediene. Dabei müssen sich die künftigen Kunden bei einer Postfiliale persönlich als Inhaber des Online-Kontos identifizieren, um Missbrauch auszuschließen.