Berlin. . Die Girokarte sollte beim Urlaub im Ausland in keinem Reisegepäck fehlen. Mit ihr kann man bequem bargeldlos bezahlen oder Geld am Automaten abheben. Doch es gibt ein paar Dinge zu beachten.

In der Ferienzeit ist die Girokarte (früher EC-Karte) besonders wichtig. Mit ihr können sich Reisende im Ausland mit Bargeld versorgen. Doch nicht alle Karten funktionieren überall. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich bei seiner Bank erkundigen, ob er am Urlaubsort problemlos Geld bekommt. Ein Überblick:

„V Pay“ für die Europäische Union

Ziert das Logo „V Pay“ die Girokarte, können Halter damit innerhalb der Europäischen Union und in einigen anderen Ländern wie der Schweiz oder der Türkei Geld abheben oder im Geschäft damit bezahlen. An mehr als 370 000 Geldautomaten und bei mehr als sieben Millionen Händlern steht „V Pay“ zur Verfügung. Banken in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz werden in Zukunft auf die neue Technologie setzen. Hierzulande hat die Postbank inzwischen alle Girokarten mit „V Pay“ ausgestattet. „Die Karten basieren auf einer neuen Chip-Technologie, die fälschungssicher ist“, sagt Tanja Beller, Sprecherin beim Bundesverband deutscher Banken.

Nicht alle Händler können die Chips der V-Pay-Karten jedoch lesen. Nur mit dem entsprechenden Kassensystem klappt die Zahlung. Erst kürzlich erreichten die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zahlreiche Beschwerden. Auch die WDR-Sendung „Markt“ berichtete von Problemen an holländischen Tankstellen. Einer Stichprobe zufolge funktionierte bei jedem fünften Händler die V-Pay-Karte nicht. Im fernen Ausland streiken die neuen Karten gänzlich.

Elf Millionen Maestro-Stellen weltweit

Im Gegensatz zu „V Pay“ erlaubt Maestro das Geldabheben und den bargeldlosen Einkauf weltweit. Allein auf eine Karte sollten Urlauber dennoch nicht setzen. „Vor allem auf Fernreisen sollten Verbraucher zusätzlich eine Kreditkarte mitnehmen“, sagt Banken-Sprecherin Beller.

Achtung, Magnetstreifen haben ihre Tücken

Wer seine Girokarte beim Einkauf zückt, zahlt häufig mit Chip und PIN. Ab und an muss auch der Magnetstreifen auf dem Plastikkärtchen aushelfen. „Bestätigen Kunden ihren Einkauf anstelle von PIN mit Unterschrift, kommt der Magnetstreifen zum Einsatz“, erläutert Michaela Roth, Sprecherin beim Deutschen Sparkassen und Giroverband. Wirklich sicher ist der dunkle Balken aber nicht: Betrügern macht er das Kartenfälschen leicht. Sie lesen die darauf enthaltenen Daten ab und fertigen Dubletten an. Innerhalb der EU erkennen Geldautomaten die geklonten Karten. Im außereuropäischen Ausland aber werden diese Fälschungen zunehmend eingesetzt.

Darauf haben einzelne Banken – darunter die Deutsche Bank – reagiert. Zur Sicherheit haben die Institute Auslandsverfügungen außerhalb Europas auf Null gesetzt. Das heißt: Kunden, die in den USA oder in Thailand Geld abheben möchten, gehen leer aus. Dem Urlaub tut das Ganze dennoch keinen Abbruch. Mit einem Anruf bei der Service-Hotline können Reisende die Auslandsverfügung frei schalten lassen. Die Nummer steht auf dem Kärtchen.

Zukünftig kontaktlos zahlen via Funk

Schon heute erlauben einige Girokarten (EC-Karten) kontaktloses Bezahlen. Kunden halten die Karte nah an ein Terminal im Supermarkt oder der Tankstelle, die entsprechenden Daten werden per Funk übertragen – schon ist bezahlt. Ein besonderer Chip macht das möglich. Erste Kontaktlos-Projekte haben zum Beispiel die Sparkassen in der BayArena in Leverkusen gestartet. Weitere sollen folgen. Ab 2012 sollen alle 45 Millionen Girokarten der Sparkassen mit der neuen Technologie ausgestattet sein.

Wie sicher die neuen Karten sind, wird sich zeigen. Norbert Pohlmann, Professor für Internetsicherheit an der Fachhochschule Gelsenkirchen, sieht bei der neuen Generation von kontaktlosen EC-Karten kaum Gefahren. Es gebe genügend gute und sichere Standards.