Arnsberg/Berlin.

In ganz Nordrhein-Westfalen wollen Energiekonzerne wie ExxonMobil und Wintershall, aber auch kleinere Unternehmen, Erdgas aus Schiefergestein und Kohleflözgas gewinnen. Für Schiefergas ist der Einsatz der umstrittenen Fracking-Technik nötig. Derzeit stockt die Suche.

Die zuständige Arnsberger Bezirksregierung erteilt momentan keine Genehmigungen, weder für Erkundungsbohrungen noch für Förderungen, bis ein Gutachten des Umweltministeriums vorliegt. Nach Informationen der WR wird dieses Gutachten in zwei Teile gesplittet werden: Mit Aussagen zum Fracking wird erst im nächsten Jahr gerechnet. Schon im Herbst aber könnte ein Vorab-Gutachten klären, unter welchen Voraussetzungen wieder Erkundungsbohrungen stattfinden können.

Im Bundestag fand die erste Lesung zu Anträgen von Grünen und Linken statt, die hohe Auflagen für die Suche nach unkonventionellem Erdgas fordern beziehungsweise dies ganz verbieten möchten. Unterstützt werden sie dabei von der SPD. Auch die CDU, insbesondere in NRW, sieht das Thema kritisch. Umweltminister Röttgen (CDU) kündigte jetzt an, ein Forschungsvorhaben zur Auswirkung von Fracking auf das Grundwasser in den Umweltforschungsplan 2012 seines Ministeriums einstellen zu wollen.

Bis Ergebnisse daraus vorliegen, so fordert es der Grünen-Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer, „darf es in NRW kein Fracking geben.“ Johanna Voß (Linke) forderte, wie in Frankreich Fracking zu verbieten. In der Bundestagsdebatte drängte Gerd Bollmann von der SPD auf Änderungen im Bergrecht. Dazu brachte am Freitag die NRW-Landesregierung einen Antrag im Bundesrat ein. Um schnell handeln zu können, soll auf dem Verordnungsweg eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit Öffentlichkeitsbeteiligung für Fracking und Bohrungen mit Probefracking eingeführt werden.

Die FDP hingegen betont die Chancen dieser Art der Erdgasförderung. Sie will das Fracking unter Auflagen grundsätzlich erlauben .