Berlin. Die Arbeitsagenturen haben nach einem Zeitungsbericht im vergangenen Jahr so wenig für Lohnersatzleistungen ausgegeben wie seit 18 Jahren nicht mehr. Nur noch eine Minderheit habe überhaupt Anspruch auf Arbeitslosengeld I, laut DGB beziehen nicht einmal 30 Prozent der Arbeitslosen Alg I.
Die Arbeitsagenturen haben nach einem Zeitungsbericht im vergangenen Jahr so wenig für Lohnersatzleistungen ausgegeben wie seit 18 Jahren nicht mehr. Der Berliner «Tagesspiegel» (Montagausgabe) berichtete unter Berufung auf eine Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die Arbeitslosenversicherung trage immer weniger zur Sicherung Arbeitsloser bei. Nur noch eine Minderheit habe überhaupt Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Zudem sei die Höhe der ausgezahlten Beträge oft so stark gesunken, dass bereits gut jeder neunte Erwerbslose zusätzlich «Hartz-IV»-Leistungen beantragen müsse.
Das Blatt schrieb, während die Bundesagentur für Arbeit 2004 noch 29 Milliarden Euro an Arbeitslosengeld I ausgezahlt habe, seien es nach den Kürzungen im Rahmen der «Agenda 2010» im vergangenen Jahr noch 13,9 Milliarden Euro gewesen. Auch bei einer weiteren Eintrübung am Arbeitsmarkt werde das Ausgabevolumen für Arbeitslosengeld immer noch niedriger ausfallen als in den ersten sieben Jahren dieses Jahrzehnts.
Nur Anspruch auf Arbeitslosengeld II
Insgesamt erhielten laut DGB nicht einmal 30 Prozent der Arbeitslosen das Arbeitslosengeld I, berichtete die Zeitung. Die meisten Menschen ohne Arbeit hätten nur Anspruch auf Arbeitslosengeld II oder bekämen gar nichts. 1992 hätten noch gut 56 Prozent der Arbeitslosen Lohnersatzleistungen erhalten. 2008 habe ein Erwerbsloser im Schnitt 733 Euro im Monat bekommen - 17 Euro weniger als 2007 und 30 Euro weniger als 2006. Insbesondere Leiharbeitskräfte und befristet Beschäftigte drohten bei Verlust des Arbeitsplatzes direkt zum «Hartz-IV-Fall» zu werden. (ddp)
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