Wiesbaden. . Alles doch nicht so schlimm? Der Frauenanteil in Führungspositionen ist so hoch, wie noch nie. Das besagt eine aktuelle Statistik. Der typische weibliche Chef ist jung und arbeitet vor allem in kleineren Unternehmen.
Der Anteil an Frauen in Führungspositionen hat im vergangenen Jahr in Deutschland einen neuen Höchstwert erreicht. 27,7 Prozent der Chefs in deutschen Unternehmen waren 2010 weiblich, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Laufe der vergangenen 15 Jahre sei damit der Anteil an Frauen in Führungspositionen kontinuierlich leicht angewachsen. 1996 lag er den Statistikern zufolge noch bei 21,8 Prozent.
Allerdings liegt der Frauenanteil in Führungspositionen den Angaben zufolge noch immer deutlich unter dem Anteil der weiblichen Beschäftigten insgesamt. Dieser erreichte demnach im vergangenen Jahr 45,6 Prozent.
Wenige Frauen im Top-Management
Den Zahlen zufolge finden sich am ehesten Frauen in Führungspositionen, die unter 40 Jahre alt sind und auf der zweiten Führungsebene eines Betriebs mit unter 50 Mitarbeitern arbeiten. Im Detail heißt dies: 37,9 Prozent der Chefs in Deutschland sind laut Bundesamt Frauen bis 39 Jahre, lediglich noch 22,4 Prozent der Führungskräfte sind Frauen ab 40 Jahre.
In kleineren Betrieben sind den Angaben zufolge 39,1 Prozent der Führungskräfte auf der zweiten Ebene weiblich, auf der ersten Führungsebene sind es noch 29,2 Prozent. In Konzernen mit mehr als 50 Beschäftigten sind dagegen ingesamt nur noch 23,4 Prozent weiblich, wie die Statistiker weiter mitteilen. Auch dort arbeiteten Frauen eher auf der zweiten Führungsebene (24,6 Prozent weiblich) als im Top-Management (16,9 Prozent). (afp)