Essen. . 277 Millionen Euro soll der Essener Handelskonzern Ferrostaal AG aus illegalen Gewinnen in die Staatskasse zahlen. Das geht laut einem Medienbericht aus der Anklage der Staatsanwaltschaft hervor, die wegen Schmiergeldern ermittelt.

Die Münchner Staatsanwaltschaft will vom Essener Handelskonzern Ferrostaal AG angeblich 277 Millionen Euro einziehen lassen, die beim Verkauf deutscher U-Boote ins Ausland als illegale Gewinne angefallen sein sollen. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete vorab, das gehe aus einer Anklageschrift gegen zwei ehemalige Ferrostaal-Manager hervor. Das Unternehmen äußere sich dazu nicht.

Ferrostaal soll für die U-Boot-Geschäfte in Milliardenhöhe Schmiergeld an Amtsträger in Griechenland und Portugal gezahlt haben. Das Blatt berichtete, in der Anklage rechne die Staatsanwaltschaft dem Münchner Landgericht vor, welche Vorteile Ferrostaal beim Handel mit den von Howaldtswerke Deutsche Werft AG und anderen Firmen gebauten U-Booten erzielt habe.

Geld für die Staatskasse

In Portugal habe der Gewinn knapp 4 Millionen Euro betragen, in Griechenland dagegen 173 Millionen Euro. Hinzu kämen Überschüsse in Höhe von 100 Millionen Euro aus „Folgegeschäften“ im Anschluss an die Lieferung nach Griechenland. Das Münchner Landgericht solle nun den „Verfall“ der insgesamt 277 Millionen Euro anordnen, also das Geld für die Staatskasse einziehen.

Ferrostaal war bis März 2009 Tochter des Nutzfahrzeugekonzerns MAN. (dapd)