Essen. Der ehemalige EnBW-Vorstandschef Utz Claassen hat das Vorgehen der Bundesregierung in der Finanzmarktkrise kritisiert. Er zieht Parallelen zum staatlichen Handeln in der Zeit der Terrororganisation RAF und warnt: Der Staat habe sich nun erpressbar gemacht. Banker seien aber keine Terroristen.
Der ehemalige EnBW-Vorstandschef Utz Claassen hat in einem gewagten Vergleich das Krisenmanagement der Bundesregierung kritisiert und Parallelen zum staatlichen Vorgehen zu Zeiten der Terrororganisation RAF gezogen. „Die Finanzmarktkrise hat geschafft, was die Rote Armee Fraktion nicht erreicht hat: Der Staat hat sich erpressbar gemacht”, sagte Claassen der Essener WAZ-Gruppe. „Die RAF hat unseren Staat und unser Gemeinwesen als Ganzes bedroht, und das mit brutalster Gewalt. Aber die Folgekosten der aktuellen Krisenbekämpfung werden uns noch viel länger beschäftigen als die RAF”, sagte der Manager. Er warnte allerdings davor, Banker mit Terroristen zu vergleichen.