Düsseldorf/Essen. . Eine Fusion der beiden Kaufhausketten Kaufhof und Karstadt ist offenbar vom Tisch. Das hat Eckhard Cordes laut einem Medienbericht erklärt. Der Chef der Kaufhof-Mutter Metro sagte, Kaufhof brauche Karstadt nicht.
Der Kaufhof-Mutterkonzern Metro hat jetzt endgültig Abschied von der Idee genommen, die Kaufhaus-Filialen mit jenen des Konkurrenten Karstadt zusammenzulegen. Das Thema sei „erledigt“, sagte Metro-Chef Eckhard Cordes dem „Spiegel“. Er könne Karstadts aktuellen Zustand allerdings „nicht beurteilen. Das Unternehmen befindet sich noch in der Phase des Sanierungstarifvertrags mit ver.di und gewisser Mietreduktionen. Es ist also alles andere als in einem eingeschwungenen Zustand“.
Er wolle auch „nicht arrogant sein, aber Kaufhof geht erfolgreich seinen Weg. Wir brauchen Karstadt nicht“, sagte Cordes. Die traditionsreichen Karstadt-Kaufhäuser waren im Oktober vergangenen Jahres aus der Insolvenz entlassen und vom Investor Nicolas Berggruen übernommen worden.
In einem anderen Streit versucht Cordes, die Wogen zu glätten. Zu seinem Krach mit den Media-Markt-Gründern Leopold Stiefel und Erich Kellerhals sagte er dem Magazin: „Wir als Metro haben immer auch gesagt, dass wir uns außergerichtlich zusammensetzen können, um eine konstruktive Lösung zu finden. Dieses Angebot hat Herr Kellerhals bislang leider nicht angenommen.“
Die beiden Gründer verfügen nur noch über Anteile von rund 25 Prozent an der Elektromarktkette Media-Saturn, pochen aber auf alte Klauseln, die ihnen bei wichtigen Entscheidungen Vetorechte einräumen, die Cordes nicht mehr gelten lassen möchte.
„Wir wollen nicht durchregieren und nutzen die Erfahrung der Gründergesellschafter. Aber wir brauchen klare Konfliktlösungsmechanismen für die wenigen Fälle, wo es vielleicht auch einmal unterschiedliche Ansichten gibt“, sagte der Metro-Chef. Es dürfe in einem solchen Unternehmen „nicht zu Pattsituationen kommen, die unser Geschäft lähmen“. (dapd)